Metalldiebe wüten im Kleingarten
Die Kleingartenanlage Hansa an der Eschenbeeker Straße wurde von Dieben heimgesucht — kein Einzelfall.
Mirke. Böse Überraschung am Gartenzaun: In der Nacht von Montag auf Dienstag waren offensichtlich Metalldiebe in der Kleingartenanlage Hansa an der Eschenbeeker Straße am Werk. Ihr Ziel: Messing und Kupfer. Vor allem Außenhähne der Lauben, Leitungen und Warmwasserspeicher wurden gestohlen. Christian Sennlaub, der Vorsitzende des Vereins, schätzt, dass sich der Schaden auf mehrere Tausend Euro beläuft.
Wie hoch der Schaden genau ist, wird sich erst in den kommenden Tagen herausstellen. Denn viele Gärtner wissen noch gar nicht, dass bei ihnen eingebrochen wurde, so Sennlaub. Für sie kommt die böse Überraschung erst nach dem Urlaub. Auch die Polizei geht davon aus, dass die von den Beamten registrierten acht Einbrüche in Lauben der Anlage Hansa nicht alles sind. Am Samstag sollen sie eine erste detailierte Aufstellung der Schäden erhalten.
Die könnten auch deshalb hoch ausfallen, weil die Diebe teilweise sehr rabiat vorgegangen sind. Während in einigen Lauben zunächst das Wasser abgestellt und die Hähne dann demontiert wurden, wurden andere Hähne einfach mit roher Gewalt abgeschlagen, Leitungen aus der Wand gerissen.
In diesen Fällen kommen noch die Kosten für die Reparatur und das stundenlang laufende Wasser hinzu. Diese Fälle ärgern Christian Sennlaub besonders: „Der Schaden, den die Täter anrichten, steht ja in keinem Verhältnis zu den paar Euro, die sie für das Metall bekommen.
Der Einbruch in der Eschenbeek ist kein Einzelfall. Fritz Ortmeier vom Kreisverband der Kleingärtner kennt das Problem seit Langem: „Ich komme aus der Heizungs- und Sanitärbranche und kenne die Preise. Der Handel mit Metallschrott ist sehr viel attraktiver geworden.“
Für ihn ist der Vorfall in der Eschenbeek nur einer unter vielen: „In diesem Jahr haben wir sehr große Probleme mit Metalldieben.“ Über das ganze Stadtgebiet verteilt haben Diebe Dachrinnen, Regenrohre, Leitungen und Wasserhähne gestohlen. In einem Fall in Barmen wurden 15 Meter Kupferleitungen aus der Wand gerissen, die Laube dadurch fast komplett zerstört. „Die Anzahl der Vorfälle hat sich in diesem Jahr gewaltig gesteigert. Auf meinem Schreibtisch stapeln sich die Schadensmeldungen für die Versicherung“, fasst Ortmeier zusammen.
Besonders im Winter haben die Diebe leichtes Spiel, denn dann ist das Wasser abgestellt. „Deshalb hoffen wir, dass es jetzt in den Sommermonaten besser wird“, sagt Ortmeier. Doch große Hoffnung scheint er nicht zu haben: „Viele Diebe gehen so skrupellos vor, die stört es auch nicht, wenn sie nass werden, weil sie die Hähne einfach abschlagen.“