Renovierung: Ölberg-Dom in neuem Glanz
Glasmaler aus Sachsen-Anhalt haben die Fenster der Friedhofskirche an der Hochstraße gestaltet.
Nordstadt. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest konnte die Friedhofskirche Wuppertal auf der Hochstraße in Elberfeld einen weiteren Abschnitt der Renovierung ihre Fenster beenden. Sechs neue Rundbogenfenster wurden eingebaut, die in der Adventszeit von Pfarrerin Sabine Dermann eingeweiht wurden. Zwei weitere Rundbogenfenster auf der Westseite (Blick zur Hochstraße) und die beiden Rosettenfenster auf der Seite des Eingangsportals müssen noch erneuert werden, um das Projekt abzuschließen.
Eines der beiden kleineren Fenster ist schon durch die private Spende einer Familie finanziert, für das zweite werden noch Geldgeber gesucht. „Viel fehlt uns nicht mehr. Wir hoffen, dass wir die Fenster bald einbauen und uns dann mit den beiden fehlenden großen Rosetten beschäftigen können. Beide Fenster kosten zusammen etwa 120 000 Euro“, sagt Pfarrerin Dermann, die sich sehr über die Spendenbereitschaft freut.
Angeschoben hat das Projekt Pfarrer Andreas Knorr, der bis zu seinem Ruhestand im März 2010 26 Jahre an der Friedhofskirche tätig war. 1943 wurden die Fenster im Krieg durch eine Bombe stark beschädigt. 1946 hat man die Überreste herausgeschlagen und durch eine einfache rechteckige Kathedralenverglasung ersetzt. Die provisorischen Fenster haben viele Jahre überdauert.
Bereits im Jahr 2000 begann Knorr Geld für die Renovierung des „Ölberg Doms“, wie die Friedhofskirche im Volksmund genannt wird, zu sammeln. Hilfreich waren zwei Erbschaften von Gemeindemitgliedern.
2008 wurden die großen Rosettenfenster zur Westseite, die einen Durchmesser von jeweils 7,5 Metern haben, eingebaut. Ein Jahr später wurden die Rosetten auf der Ostseite (zum Friedhof) ausgewechselt. Jedes Fenster hat eine individuelle Struktur. In einem aufwendigen Verfahren wird aus Schlämmkreide eine Form gefertigt, in der die Scheibe durch einen Senkbrand ihre Struktur erhält. Erst dann wird sie farblich gestaltet.
Für die Rosettenfenster wurden Grohs die Themen vorgegeben. Ein Schriftzug in der Mitte beschreibt jedes Fenster. Auf der Westseite „Helmut Hesse — ein Märtyrer aus der Gemeinde“ und die „Theologische Erklärung von Barmen“. Auf der Ostseite „Tod und Auferstehung“ sowie „Die Ehre Gottes und Das Wort Gottes“ auf der noch zu erstellenden Südseite. Pfarrer Knorr, war es wichtig dass die neuen Fenster neutral wirken sollten. „Das Ensemble der Fenster sollte nicht den Kirchenraum stören“, so Pfarrer Knorr.