Wuppertal Sanierung: Eine „neue Mitte“ für das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium
Sanierung am Johannisberg schreitet voran. Rohbau ist fast abgeschlossen.
Elberfeld. Besucher brauchen noch Fantasie, um sich vorzustellen, wie am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium bald unterrichtet wird — oder kundige Führer, die das Projekt erläutern. „Der Rohbau ist fast abgeschlossen“, erklären Projektleiterin Angelika Drees und Thomas Lehn vom Gebäudemanagement beim Ortstermin am Johannisberg. Seit 2015 läuft die aufwendige Sanierung des Gebäudes, eine der größten Schulbaustellen der Stadt. Die Schüler sind bekanntlich derzeit in die ehemalige Justizvollzugsschule auf die Hardt ausgelagert. Einen Termin für die Rückkehr gibt es aber schon: Oktober 2018 ist angepeilt, die offizielle Einweihung soll am 30. November/1. Dezember 2018 stattfinden, kündigt Lehn an. In Anwesenheit von Bauminister Michael Groschek, wenn er dann noch im Amt ist. „Sonst kommt er halt so“, sagt Lehn.
Die Stadt ist dem Land nämlich ziemlich dankbar, steuert es doch gut neun der insgesamt 20,5 Millionen Euro Gesamtkosten für die Sanierung aus dem Programm Soziale Stadt bei. Wobei, wie Drees erklärt, darin auch die Kosten für die Umgestaltung des Außengeländes und der Umbau des Ausweichquartiers auf der Hardt enthalten sind. Der Löwenanteil fließt allerdings in den maroden Altbau auf dem Johannisberg.
„Barrierefrei, energetisch und stadtteilbezogen“ umreißt Lehn die Vorgaben für die Sanierung, an deren Planung die Schule maßgeblich beteiligt war. „Wir wollten da einmal anders rangehen“. „Phase Null“ nennen Drees und Lehn die Phase, in der gemeinsam mit Vertretern des WDG und Schülern überlegt wurde, wie das pädagogische Konzept am besten umgesetzt werden kann — bevor der eigentliche Bau überhaupt startete. „Ein Pilotprojekt“, sagt Lehn, eins, das sich bewährt habe, und jetzt auch an anderen Schulen umgesetzt werden soll.
Zukünftig werden die Jahrgangsstufen in sogenannten Clustern zusammengefasst. „Pro Cluster gibt es drei Klassenräume, dazu einen offenen Bereich“, zeigt Drees im ersten Geschoss einen Bereich, in dem dann zum Beispiel der neue fünfte Jahrgang einziehen könnte.
Und die Schule bekommt eine „neue Mitte“. Der Mensa-Bereich wird vergrößert. „So hat man einfach mehr Möglichkeiten“, sagt Drees beim Rückgang. Klassische Flure gebe es übrigens nicht mehr. Die seien mehr Aufenthaltsbereich in den Clustern. Als Rettungswege ständen sie aber weiterhin zur Verfügung, betont Drees. „Das ist auch mit der Feuerwehr abgesprochen.“
Wichtig ist bei der Neuplanung der Schule auch der Bezug zum Stadtteil. Neue Zugänge werden geschaffen bzw. ausgebaut. Dazu sollen einige Räume außerhalb der Schulzeiten dem Quartier zur Verfügung. „Für die VHS zum Beispiel oder vielleicht auch Veranstaltungen der Bezirksvertretung“, erklärt Lehn.
Aufmerksamer Beobachter der Sanierung ist auch Norbert Peikert. Die „Phase Null“ sei ein Erfolgsgarant gewesen. „95 Prozent unserer Planung werden umgesetzt, wo hat man sowas schon mal?“, sagt der stellvertretende Schulleiter des WDG. „Ich sehe das Gebäude heranwachsen, unsere Vorstellungen Realität werden. Das hat was.“