Schock am Ampel-Blitzer von der Südstraße
Der Starenkasten an der Südstraße / Viehhofstraße birgt beim Spurwechsel Tücken.
Elberfeld. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus - nicht anders der neue Döppersberg, dessen Schatten ein zäher Verkehrsfluss über mehrere Jahre sein wird. Kostproben durften Autofahrer schon an der Südstraße erleben. Dort wurde im Zuge der Umbauarbeiten bei der Einmündung Viehhofstraße ein Starenkasten hinter einer Ampel postiert. Wer bei Rot quert und damit Fußgänger gefährdet, erntet per Blitz die gerechte Strafe.
Nun birgt diese Anlage aber eine Tücke, vor allem für Ortsunkundige. Wer nämlich aus Richtung Ronsdorf oder Cronenberg talwärts fährt, findet zum Einordnen an der Ampelanlage Weststraße zunächst ein Hinweisschild vor, das links Richtung Autobahn, Essen/Velbert und Sonnborn weist, geradeaus zum Elberfelder Zentrum, zum Hauptbahnhof und zur Stadthalle. Da ab der Weststraße zwei Geradeaus-Spuren zur Verfügung stehen, deren rechte seitlich abknickt, halten sich Ortsunkundige zumeist in der linken Geradeausspur.
Nach knapp 50 Metern passieren sie dann die Ampel Viehhofstraße, sehen nun ein Schild "Durchfahrt Südstraße gesperrt" und dahinter die Option nach rechts zum Bahnhof und zur City. Erst hier wird klar, dass geradeaus nicht der angekündigte Weg zum Zentrum wartet, sondern derzeit eben eine Sackgasse.
Für zögerliche Autofahrer kann diese Konstellation betrüblich enden: Denn wer die Ampel bei Grün passiert hat, dann aber den rechts fließenden Verkehr passieren lässt, um sich nun erst vorsichtig in die rechte Spur einzufädeln, der riskiert, dass er - für ihn nicht mehr sichtbar - bereits in die Rotphase gerät und vom Starenkasten geblitzt wird.
186 Verstöße verzeichnete die Stadt seit Januar an dieser Ampel. Pressesprecherin Martina Eckermann versichert, diese Zahl bewege sich in einem ganz normalen Rahmen. Bei 117 Verkehrssündern habe es sich um Wuppertaler gehandelt. Bei vielen der 69 anderen dürfe man davon ausgehen, dass es Pendler seien, alsoebenfalls Autofahrer mit guten Ortskenntnissen.
Es sei eben eine beklagenswerte Praxis, rote Ampelsignale zu ignorieren, und in diesem Fall stehe die Gesundheit von Fußgängern auf dem Spiel. Auf die WZ-Nachfrage hin wolle man prüfen, ob sich die Beschilderung optimieren lasse. Immerhin gebe es auch in Gegenrichtung ein Problem, weil das Rechtsabbiegerschild zur A 46 gelegentlich falsch gedeutet würde und Ortsunkundige versehentlich den Weg in die Sackgasse am Bahnhof Steinbeck nähmen.