Entwicklung einer Brache Ein neues Eingangstor für Sonnborn
Sonnborn · Die Planungen für die große Brachfläche laufen. Ende des Jahres könnte es losgehen. Die Baugruppe sucht noch Mitstreiter.
. Der Entwurf des Büros GNA Architekten dürfte vielen Sonnbornern gefallen. Zeigt er doch an der Ecke Sonnborner Straße/Kirchhofstraße ein Wohnhaus – da, wo seit Jahrzehnten eine Brache nach Meinung vieler das Ortsbild verschandelt. Wenn es nach der Lebenshilfe geht, sollen diese Zeiten bald vorbei sein. Federführend hat sie die Neukonzeption der Fläche übernommen. Mit im Boot sitzen allerdings noch die Evangelische Kirchengemeinde und die Baugruppe Sonnborn.
„Das macht die Planung komplex“, erklärt die zuständige Architektin Anja Schacht, die aber zuversichtlich ist, dass die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt in diesem Jahr beginnen könnten. „Wir erwarten in Kürze die Bauvoranfrage zurück.“ Der Gestaltungsbeirat habe bereits seine Zustimmung gegeben. Schacht entwirft für die Lebenshilfe unter anderem die neue Kita und die behindertengerechten Wohnungen, außerdem das Haus der Wohngruppe, die mit 15 bis 20 Einheiten rechnet.
Kirchengemeinde schreibt
Wettbewerb aus
Ursprünglich war Schacht auch für die Planung des Quartierszentrums auf dem gut 7000 Quadratmeter großen Areal vorgesehen. Doch die Evangelische Gemeinde, die zunächst als Mieter in das „Haus 2“, wie es im Entwurfsplan heißt, ziehen wollte, hat sich ausgeklinkt und baut jetzt selbst. „Wir wollen Herr im Haus bleiben“, sagt Frank Römpke, Vorsitzender des Presbyteriums. Vorausgegangen seien „reifliche Überlegungen“ innerhalb der Gemeinde. Dass, wie eigentlich vorgesehen, Schacht den Bau konzipiert, sei nicht mehr möglich gewesen, so Römpke. Nach Vorgaben der Landeskirche muss ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. An dem werden GNA Architekten allerdings nicht teilnehmen. Dafür wird Anja Schacht wahrscheinlich aber in der Jury sitzen. Der Wettbewerb solle in Kürze ausgeschrieben werden, betont Römpke.
Eine Nachricht, die die Lebenshilfe gerne hören dürfte. Denn, wie Schacht andeutet, stehe die Einrichtung voll hinter dem Gesamtprojekt, schaue aber schon, was die Kirche macht. „Wir hoffen auf einen Baustart Anfang 2019“, bekräftigt Römpke.
Bürgerverein freut sich über die Neuentwicklung
So weit ist der Dritte im Bunde, die Baugruppe, noch nicht. Dorothea Poyault und ihre Mitstreiter freuen sich über großes Interesse an ihrem „sozialen und inklusiven“ Projekt. Zusagen für ihre Planungs GbR habe man aber noch nicht, räumt sie ein, bleibt aber optimistisch. Das mit Schacht erarbeitete Konzept sieht einen Ort vor, „der Kommunikation und Begegnung, Beisammensein und Kultur anbietet“, wie die Baugruppe es selbst beschreibt. „Sozial, inklusiv, ökologisch und am Gemeinwohl orientiert“ soll es werden, „ökologisch ausgerichtet, familien- und altersgemäß gebaut“. Wichtige Themen sind Nachhaltigkeit und E-Mobilität, wie Poyault und Schacht betonen. „Für dieses Projekt muss keine Natur vernichtet werden“, erklärt Poyault mit Hinweis auf die Brache. Und Schacht kündigt an, dass in „Haus 1“, das später die Kita beherbergen wird, auch ein E-Mobilitätszentrum geschaffen wird.
Viel Wert legt die Architektin auf den geplanten Stadtplatz. „So etwas fehlt Sonnborn.“ Er wird, so sieht es der Entwurf vor, auch über eine Treppe von der Sonnborner Straße aus erreichbar sein. „Ein sozialer Mehrwert für den ganzen Stadtteil“, lobt auch Poyault.
Gespannt auf das Ergebnis ist auch Bernd Udo Hindrichs, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck. Die Brache in zentraler Lage ist ihm seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge. „Das ist jetzt eine ganz große Chance.“