Wuppertal Ziegenburghöhlen: Zaun soll Höhlenfans schützen

Neue Absperrung wurde aus Gründen der Versicherung aufgebaut.

Foto: Andreas Fischer

Hardt. Bei den Ziegenburghöhlen unterhalb des Hardt-Bergs hat sich Entscheidendes getan. Schon von weitem sichtbar ist der Zaun, der vor den drei Höhlen an der Auffahrt zur Hardt steht. Noch schließt der Zaun das Gelände nicht vollständig ein. Links, ungefähr auf der Höhe der ersten Ziegenburghöhle, klafft ein kleiner Zwischenraum. Ein größerer Freiraum rechts ist mit Flatterband abgesperrt.

Wer näher herankommt, sieht die entscheidende Veränderung. Die Gesteinswand oberhalb der Höhlen, bisher von Lehm und Planzenbewuchs verdeckt, liegt vollständig frei.

Beide Veränderungen bedingen einander — und in beiden Fällen ist der Arbeitskreis Kluterthöhle verantwortlich. In den vergangenen Monaten rückten die Höhlenforscher hier mit einem Bagger an und legten nach und nach das Gestein frei. Voigt und seine Vereinskollegen gehen davon aus, dass es vor geschätzt 385 Millionen Jahren ein Meeresriff war.

„Wir haben da ein Geotop freigelegt, das sich sehen lassen kann“, sagt Stefan Voigt, Vorsitzender des Arbeitskreises Kluterthöhle. Früher habe man zu den Externsteinen nach Detmold fahren müssen, um sich große Gesteinsformationen anzusehen. „Jetzt braucht man nur zur Hardt fahren. Besucher haben das komplette Riff vor Augen.“

Der Zaun, erklärt Voigt, sei Vorschrift. Er soll verhindern, dass Neugierige Höhlen und Gesteinswand zu nahe kommen. Nicht Angst vor Vandalismus, sondern vor allem versicherungstechnische Gründe führten zu dieser Maßnahme. Jedenfalls aus Sicht der Stadt, die das Gelände an den Arbeitskreis verpachtet hat.

Persönlich habe er auch ohne diesen Zaun leben können, sagt Voigt. Zuerst war von einem Metallzaun die Rede. Schließlich einigte man sich — als Kompromiss mit der zuständigen Behörde — auf einen ein Meter hohen Holzzaun. Diesen Zaun schließen wollen die Höhlenforscher am kommenden Samstag. Dann soll der Container, in dem Lehm aufbewahrt wird, gefüllt sein. Er stammt aus der Ziegenburghöhle III. Sie ist die Höhle, deren Felswände noch nicht vollständig lehmfrei sind.

Sobald der Container abtransportiert ist, wird die große Lücke mit Zaunpfählen geschlossen. Die kleine Lücke wird zumindest für die Höhlenforscher durchlässig bleiben. „Wir haben dann eine kleine Tür im Zaun.“ Die wird auch nötig sein, weil die Erkundung der Ziegenburghöhlen durch den Arbeitskreis nun erst richtig beginnen kann.