Lesen lernen: Schüler helfen Schülern

Mit Hilfe des Lions Clubs arbeiten Friedrich-Harkort-Schule und Gesamtschule bei der Leseförderung zusammen.

Wuppertal. Ein Online-Portal zur Leseförderung von Klasse 1 bis 10 — das ist das Programm Antolin, mit dem die Grundschule Friedrich Harkort bereits seit 2012 arbeitet. Damit steht die Schule freilich nicht alleine in Wuppertal. Insgesamt 76 Grund-, Haupt- und Förderschulen nutzen Antolin. Neu und einmalig ist allerdings, dass nun eine Leseförderungskooperation zwischen der Friedrich-Harkort-Schule und der Gesamtschule Langerfeld zustande kam. Möglich wurde diese Zusammenarbeit durch private Kontakte.

Wer mit dem Lesen Probleme hat, dem drohen zumeist auch schlechte Noten in anderen Fächern. Aus dieser Erkenntnis der Pädagogen kam der Wunsch, ein internetbasiertes Programm zur Leseförderung zu entwickeln. Die Lösung namens Antolin ging bereits 2001 ins Netz. Da die Nutzung kostenpflichtig ist, mussten Finanzierungswege gefunden werden. 7500 Euro jährlich brauchen die teilnehmenden Wuppertaler Schulen. Helfende Hand sind die 28 Mitglieder vom Lions Club „Bergischer Löwe“ Wuppertal.

Für sie ist die Kooperation der beiden Langerfelder Schulen eine besondere Freude. Das Prinzip ist einfach und wird deutlich am Beispiel von Lucas (14 Jahre) und Furkan (acht Jahre). „Der kleine Drache will nicht zur Schule“ heißt das Buch, das Furkan soeben gelesen hat. Aber dem Grundschüler ist nicht alles in diesem Buch klar geworden. Der erfahrene Achtklässler Lucas kann weiterhelfen und dem Jüngeren erklären, was es mit den Details auf sich hat. So gelingt es Furkan schließlich, die im Programm notierten Fragen zum Buch zu beantworten.

Aurelia Dörfel, Deutschlehrerin an der Gesamtschule Langerfeld, sieht große Vorteile in dieser Form der Leseförderung. Zum einen sei es damit möglich, dass nicht alle Schüler das gleiche Buch lesen müssen.

Bei der klassischen Schullektüre habe das Problem bestanden, dass die meisten Bücher für Mädchen zugänglicher waren als für Jungen. Auf Antolin stünden hingegen Lernzielkontrollen für Tausende von Büchern zur Verfügung. Hinzu komme, dass nicht nur die Lehrer Einblick in die Lernerfolge bekämen, sondern auch die Schüler. Denn die könnten mit Hilfe des Programms sofort ihre errungene Punktzahl einsehen.