Vohwinkel: Das Ende des Hallenbades
Nach der Entkernung wurde Dienstagmorgen mit den Abbrucharbeiten begonnen.
Vohwinkel. Das Wort „Stadtbad“ ist noch an der Fassade zu lesen, doch statt des Eingangs gähnt ein Loch in der Wand. Vor dem Gebäude des Vohwinkeler Hallenbads an der Ehrenhainstraße türmen sich die Reste der Dachverkleidung, der Abrissbagger steht bereit. „Heute hätten wir den Regen gut gebrauchen können“, sagt Polier Stanko Jurisic und lässt den Wasserschlauch gegen die Staubentwicklung in Stellung bringen.
Dann ist es soweit. Gegen kurz vor neun Uhr reckt sich die Baggerschaufel über das Dach des Gebäudes und hebelt einige Quadratmeter Beton aus der Konstruktion, die unter lautem Getöse zu Boden krachen.
Zuvor ist das rund 1300 Quadratmeter große Gebäude rund drei Wochen lang entkernt und mit Atemschutz von teils asbestbelasteten Dämmungen und Verkleidungen befreit worden.
Mit dem Abriss der Außenhülle wird Dienstagmorgen ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Hallenbad-Niedergangs aufgeschlagen, die viele Vohwinkeler traurig stimmt. Sie hätten „ihr“ Bad gern behalten und hatten bis zuletzt auf den Fortbestand gehofft. 2010 war der Förderverein „Bürgerbad Vohwinkel“ von Schwimmfreunden im Wuppertaler Westen mit dem Ziel gegründet worden, die Zukunft des Bades langfristig zu sichern.
Doch die Kosten erwiesen sich als zu hoch, um dem Badebetrieb fortsetzen zu können.
Eine Sanierung des mehr als 40 Jahre alten Gebäudes hätte nach Einschätzung der Verwaltung zudem rund fünf Millionen Euro gekostet. Seit dem 15. Dezember 2012 ist das Bürgerbad geschlossen.
Die Abrissarbeiten werden nach Auskunft der Stadt noch etwa vier Wochen andauern, danach soll das Gelände neu genutzt werden: Die Stadt plant an der Ehrenhainstraße den Neubau eines Kindergartens mit 120 Plätzen zu geschätzten Kosten von etwa dreieinhalb Millionen Euro. Mit einem Baubeginn wird ab September gerechnet, die dann sechsgruppige Einrichtung soll voraussichtlich im Sommer 2014 an den Start gehen.