Auf Knopfdruck Hilfe: Heike Bechtold nutzt den Hausnotruf
Wie eine Ronsdorferin trotz körperlicher Einschränkungen selbstbestimmt lebt.
Wuppertal. Heike Bechthold (59) ist auf den Rollstuhl angewiesen und lebt mit ihrem berufstätigen Ehemann im gemeinsamen Haus in Ronsdorf. Da sie trotz der Unterstützung durch ihre Haushaltshelferin oft allein ist und Angst davor hat, in eine Situation zu geraten, in der sie fremde Hilfe benötigt, kann sie über einen Hausnotruf Hilfe anfordern.
Die Ronsdorferin wird im Haushalt von Carmen Kumpmann zweimal in der Woche für einige Stunden unterstützt, doch nicht immer ist diese Helferin an ihrer Seite. Beim Wechsel vom Sofa zum Rollstuhl sei sie deshalb schon öfter gestürzt. Eine ausweglose Situation für jemanden, der nicht aufstehen oder ein Telefon erreichen kann. Daher trägt sie einen Sender um den Hals. Über die Freisprecheinrichtung kann sie in jedem Raum ihres Hauses Kontakt zum Notrufservice aufnehmen.
Hausnotrufe bieten zum Beispiel die Johanniter an, aber auch andere große Hilfseinrichtungen wie das DRK oder die Malteser.
In Wuppertal begannen die Johanniter mit dem Hausnotruf 1981 mit einem einzigen Teilnehmer. Mittlerweile sind es rund 1.800 Nutzer. „Ich kann mich an einen Fall erinnern, in dem die Service-Nutzerin den Notruf betätigte und über Herzschmerzen und Atemnot klagte. Sie wurde dann bewusstlos aufgefunden, wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht. Auch Jahre später lebt sie noch wohlbehalten in ihrer Wohnung“, berichtet Melanie Noll (39) von einem Fall, in dem Hausnotruf ein Leben rettete.
Sie gehörte damals selbst zum Helfer-Team vor Ort. „Wir bieten mehr Sicherheit für das Leben in den eigenen vier Wänden, das ist unabhängig vom Alter“, erklärt Melanie Noll.
Das Notrufsystem funktioniert auf Knopfdruck. Der Teilnehmer bekommt einen Sender, den er sich entweder um den Hals hängen oder um das Handgelenk binden kann.
Eine Basisstation wird in unmittelbarer Nähe des hauseigenen Telefonanschlusses montiert. Der Service ist 24 Stunden erreichbar.