Picobello Tag Wuppertal Ronsdorf strahlt wieder picobello

Wuppertal · Der Heimat- und Bürgerverein hat zum Saubermachtag geladen und 120 Freiwillige sind der Aufforderung gefolgt.

Mina Charlotte, ihre Großmutter Doris Zech und Katharina Rix – drei Generationen säubern den Bandwirkerplatz.

Foto: JA/Andreas Fischer

Strahlender Sonnenschein beleuchtete wohlwollend die unternehmungslustige Schar von ebenso emsigen wie reinlichen Ronsdorfern, die sich am Samstagmorgen auf dem Bandwirkerplatz versammelt hatte, um anlässlich des Picobello-Tages ihren Stadtteil wieder auf „Vordermann“ zu bringen. 120 Bürgerinnen und Bürger jeden Alters hatten sich schon im Vorfeld eintragen lassen, sodass Eckbert Schwager, der stellvertretende Vorsitzende Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins (HUB) entsprechend disponieren und das erforderliche Werkzeug, die Greifer, Arbeitshandschuhe, Müllsäcke und langstielige Holzzangen besorgen konnte.

Als HuB-Vorstandsmitglied und „oberster Saubermann“, Julian Borges, die 27 Einsatzgruppen zu den vorgesehenen Plätzen schickte, da waren 40 fleißige Müllsucher schon unterwegs, und zwar unter anderem zu den Parkplätzen oben an der Diakonie und an der Parkstraße, die sich immer als ergiebige Fundstelle erweist. So auch diesmal, wo die freiwilligen ehrenamtlichen Helfer neben den „üblichen“ abgefahrenen Autoreifen einen kompletten Kleiderschrank und eine Kommode vorfanden. Das war natürlich eher ein Fall für die AWG, die vom Heimat- und Bürgerverein auf derart monströse Fundstücke aufmerksam gemacht wird.

Im „Dorf“ war der nach Freizeit-Aktionen und Treffs „vergessene“ Müll deutlich kleinteiliger und in den blauen Müllsäcken leicht verstaubar. Jüngste, allerdings eher passive Sammlerin war am Samstagmorgen die anderthalbjährige Lea, die in ihrem Buggy aufmerksam verfolgte, was Mama, Oma und Papa da alles aufklaubten. Auf dem Bandwirkerplatz, der wegen seiner hohen Aufenthaltsqualität gern aufgesucht, aber nicht immer „besenrein“ verlassen wird, war Wiebke Heidemann mit ihrem sechs Jahre alten Sohn Justus im Strauchwerk unterwegs, und der störte sich vor allem an den „komischen Flüssigkeiten“, die er in Flaschen und Dosen hinter den Ruhebänken vorgefunden hatte.

Ein weiteres von den vielen herrlich grünen Fleckchen in Ronsdorf liegt oberhalb des Aschweges, wo der gebändigte, auch zum Spielen vorzüglich geeignete Leyerbach zu Tale fließt. Hier waren Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) und seine Ehefrau, aber auch die Vorsitzende des Sozialen Hilfswerks Ronsdorf, Sabrina Beckmann, mit ihrem Nachwuchs, mit Greifern und blauem Sack im Einsatz. Während die SPD-Genossen eher anonym unterwegs waren, konnte man die CDU-Kollegen aus der Bezirksvertretung an ihren orangefarbenen Signalwesten mit Parteiaufdruck erkennen. Sie säuberten die Kocherstraße.

Wer von den rund 120 Helferinnen und Helfern fußläufig, also nicht in den entfernten Außenbezirken unterwegs war, die oder der brachte seinen aufgesammelten Müll, sofern er nicht zu umfänglich war, zum Bandwirkerbad, wo auf dem Parkplatz ein riesiger AWG-Müllcontainer bereitstand und nach und nach bestens gefüllt wurde. „Was von den Helferinnen und Helfern nicht transportiert werden konnte, das haben wir abgeholt, beziehungsweise sammeln wir gleich auf unserer Tournee durchs Dorf“ verriet Chef-Organisator Julian Berges zu mittäglicher Stunde, als die fröhliche Helferschar nach rund zweieinhalb Stunden Sammelleidenschaft zum verdienten gemeinsamen Mittagessen mit deftiger Erbsensuppe die Kraftreserven wieder auffüllte. Ort der Handlung wie üblich, das Bandwirker-Museum.

„Zwar haben sich die Ronsdorfer Schulen diesmal nicht beteiligt, aber was die Privatpersonen angeht, war gegenüber dem Vorjahr sogar eine Steigerung der Teilnehmerzahlen zu verzeichnen“, zog Julian Berges eine zufriedene Bilanz und verwies noch auf einen Neben-Effekt des „Picobello-Tages“: „Ich denke, das so eine Müllsammelaktion auch dazu dient, dass man selbst auch zukünftig mit dem Abfall sorgsamer umgeht.“