Das Vorhaben eines Investors, einen XXL-Drogeriemarkt im Bereich Steinbecker Meile zu bauen, stößt bei der Stadtverwaltung auf Widerstand (WZ berichtete) und ruft generell ein geteiltes Echo hervor.
Dominic Becker, bei der Wirtschaftsförderung Wuppertal für Einzelhandel und Innenstadt zuständig und auch als Citymanager bekannt, sieht es als ein positives Signal, dass Unternehmen Interesse zeigen, in Wuppertal zu investieren. Die Steinbecker Meile sei aber im Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt als Sonderstandort ohne zentrenrelevante Sortimente ausgewiesen. Ein Drogeriemarkt sei aber zentrenrelevanter Einzelhandel und könne wegen eines möglichen Kaufkraftabzugs aus der Innenstadt als kritisch betrachtet werden. „Vor dem Hintergrund der guten Drogeriemarktabdeckung innerhalb der Elberfelder Innenstadt stehen wir einer möglichen Ansiedlung am Standort Steinbecker Meile aber grundsätzlich positiv gegenüber“, so Becker. Servet Köksal (SPD), der dem am Dienstag dazu tagenden Stadtentwicklungsausschuss vorsitzt, sagt: „Wir wollen nicht, dass zentrenrelevanter Einzelhandel die Entwicklung der Elberfelder Innenstadt gefährdet. Um das sicherzustellen, ist die Aufstellung des Bebauungsplans erforderlich.“
Sein SPD-Genosse aus der Bezirksvertretung Elberfeld, sieht es ähnlich: „Jeder neue großflächige Einzelhandelsstandort außerhalb des klassischen Zentrums schwächt unsere Innenstadt nachhaltig. Genau das müssen wir verhindern, wenn wir den Einzelhandel in der Innenstadt erhalten und stärken wollen. Henrik Dahlmann (Freie Wähler) sagt indessen: „Ein großer Drogeriemarkt würde das Angebot dort ergänzen. Abflüsse aus der Innenstadt wird es geben, aber nicht in standortbedrohendem Ausmaß.“ Politik und Verwaltung hätten sich jahrelang an der Innenstadt versündigt und sollten sich nun nicht als Retter des Einzelhandels aufspielen. Er moniert auch die „erzeugte Eilbedürftigkeit“ durch die Sondersitzung und sagt: „Die Freien Wähler werden den Verwaltungsvorschlag ablehnen.“