Eloy Morante Maldonado räumte es im Vorfeld der Zweitliga-Partie gegen die Eulen Ludwigshafen ein: „Der Sieg von Lübbecke hat uns gut in die Karten gespielt. Das macht es noch etwas besonderer, vor den eigenen Fans die Möglichkeit zu haben.“ Das Rückraum-Ass des Bergischen HC meinte: die Aufstiegschance. Denn durch die Niederlage von Verfolger TV Hüttenberg beim TuS N-Lübbecke würde dem BHC ein Heimsieg genügen, um die Rückkehr in die 1. Handball-Bundesliga perfekt zu machen. Es gelang: Zunächst spektakulär, dann auch etwas zäh, aber letztlich doch völlig ungefährdet. Nach dem zwölften Erfolg in Serie sind die Bergischen wieder erstklassig.
Furioser Auftakt
Die Löwen legte furios, geradezu wild entschlossen los. Sie führten 7:1, als Eulen-Coach Johannes Wohlrab seine erste Auszeit nahm. Die zeigte bei seinem Team zunächst offensiv Wirkung, während die Bergischen ihrerseits ebenfalls munter weiter trafen. Aron Seesing scheiterte beim Stand von 9:4 am Ludwigshafener Torhüter Ziga Urbic – es war der erste BHC-Fehlversuch im gesamten Spiel nach knapp 14 Minuten.
Schwächephase hält nicht lange an
Ganz so überragend lief es danach nicht weiter, die Gäste kamen auf 7:10 heran, doch es blieb bei dieser einen kurzen Schwächephase der Löwen. Angefeuert von 2831 Fans in der Wuppertaler Unihalle schraubten Tjörvi Gislason, Eloy Morante und von der Siebenmeter-Linie Noah Beyer das Ergebnis wieder nach oben. Bezeichnend: Der BHC verteidigte den letzten Eulen-Angriff vor der Pause bis zum letzten Pass, gewannen dann den Ball und schlossen durch Gislason auf Zucker-Pass von Tomas Babak zum 18:11-Pausenstand ab.
Schon zur Halbzeit ist es angerichtet
Es war angerichtet. Eine Halbzeit fehlte dem BHC noch, um zum dritten Mal nach 2013 und 2018 einen Erstliga-Abstieg unmittelbar in der nächsten Saison mit dem Wiederaufstieg zu korrigieren. Ein Spaziergang wurde es allerdings nicht. Die Eulen hatten sich noch nicht aufgeben, der BHC ließ Gelegenheiten aus – etwa in Überzahl, als Morante das leere Tor verfehlte.
Rudeck macht Platz für Diedrich
Dennoch hielten die Gastgeber weitgehend einen komfortablen Fünf-Tore-Vorsprung. 21:16 lagen die Löwen vorne, als Torhüter Christopher Rudeck nach einer Abwehraktion angeschlagen vom Feld musste. Lukas Diedrich rückte zwischen die Pfosten, er zeichnete sich bei einem freien Abschluss gleich aus. Doch es war ohnehin nicht das Spiel der Torhüter.
Gäste schlagen kein Kapital
Im Angriff hakte es beim BHC zwar weiterhin etwas, Kapital schlugen die abstiegsbedrohten Eulen, die das Hinspiel mit sage und schreibe 32:23 gewonnen hatten, daraus aber nur selten. Der BHC hatte Luft nach oben, durfte langsam, aber sicher trotzdem die Minuten bis zum Wiederaufstieg herunterzählen.
Seesing lässt sich nicht stoppen
Denn die Hausherren ließen sich nicht mehr aufhalten. Sie wollten diesen Sieg mit aller Macht. Aron Seesing verkörperte dies eindrucksvoll, tankte sich durch und konnte von Mihailo Ilic nur auf Kosten einer Roten Karte gestoppt werden.
Der Countdown läuft
Fünf Minuten vor Schlusss standen alle in der Unihalle – inklusive Ex-Trainer und Geburtstagskind Sebstian Hinze. „BHC, BHC“, schallte es durch die Sportstätte, während Tomas Babak per Kempa zum 32:26 traf. Und dann: „Oh, wie ist das schön.“ Der Wiederaufstieg ist perfekt.