Bürgerbus: Alternative bei hohen Spritpreisen
Vor allem ältere Menschen nutzen das Angebot rund um den Stadtteil.
Wuppertal. So sieht ein Erfolgsrezept aus: Von 8.30 Uhr bis 19 Uhr fährt der Bürgerbus wochentags durch Ronsdorf. Stündlich macht er sich auf den Weg, um hauptsächlich ältere und behinderte Menschen zum Ronsdorfer Markt zu bringen.
Für 1,50 Euro - Inhaber eines Tickets 2000 zahlen einen Euro - können die Fahrgäste jede der Stationen anfahren.
Marianne Pauly fährt regelmäßig mit dem Bürgerbus zum Blumenladen: "Wenn ich am Markt nicht alles bekomme, fahre ich die drei Stationen mit dem Bürgerbus. Manchmal zwei oder dreimal die Woche." Edith Kauf findet das Angebot zwar gut, aber teuer: "Wenn man die ganze Route mitfährt, lohnt es sich. Aber für ein oder zwei Stationen ist es zu teuer", meint sie.
Rolf Käfer findet die Busanbindungen generell gut, "nur die Supermärkte könnten besser angefahren werden", sagt er. Bastian Wierzba kann den Aufwand nicht nachvollziehen: "Ich verstehe nicht, wieso wir noch mehr Busse brauchen. Die, die wir haben reichen doch eigentlich", sagt der 15-Jährige. Petra Busch konnte den Einsatz der Busse anfangs auch nicht verstehen: Jetzt, wo die Spritpreise immer höher werden, nutze ich schon öfters den Bus. Der Bürgerbus hält direkt vor meiner Tür. Zum Einkaufen also ideal."
Claudia Mannes sieht darin ein Pilotprojekt für andere Stadtteile: "Wir haben so viele schlechte Anbindungen. Da kann ruhig noch dran gearbeitet werden." Helmuth Mitscher ist Fahrdienstleiter und hilft jetzt, den Bürgerbus auch in Cronenberg zum Einsatz zu bringen: "Wir haben im Monat fast 900 Fahrgäste. Wenn wir das Netz noch weiter ausbauen wollen, müssen wir mindestens zehn Fahrer mehr engagieren."
Horst Groß findet den Bürgerbus unnütz: "Ich habe ein Auto, und wenn ich was brauche, erledige ich alles auf diesem Weg. Mit dem Bus fahre ich selten, und der Bürgerbus fährt überhaupt nicht bei uns vorbei. Wenn sich das ändern würde, dann würde ich vielleicht hin und wieder auf den Bus umsteigen."