JVA: Rodungen in der Kritik

Neben den Arbeiten an der Baustraße werden derzeit auch Bäume gefällt. Die Gegner der Baustelle auf den Südhöhen bleiben bei ihren Bedenken.

Scharpenacken. Beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes NRW spricht man von durchweg genehmigten Arbeiten. Die Gegner der Bebauung und Einzäunung am Scharpenacken sehen darin dagegen die Zerstörung unwiederbringlicher Naturflächen. Tatsache ist, dass die Baustelle für das neue Jugendgefängnis auf den Südhöhen Form annimmt. Wie berichtet, wird dazu eine Baustraße angelegt. Hinzu kommen Rodungsarbeiten - die einmal mehr Kritik auf sich ziehen.

"Alle Arbeiten sind genehmigt und werden auch mit Blick auf Umweltauflagen überwacht", erklärt Hans-Gerd Böhme, Bauleiter beim BLB, auf WZ-Nachfrage. Dass auf dem Gelände gerade jetzt Bäume gefällt werden, entspreche den Vorschriften: Wie auf anderen Baustellen dürften auch hier Bäume und Sträucher nur außerhalb der Vegetations- und Brutzeiten gefällt werden. "Ab März ist das nicht mehr möglich."

Mit der Baustraße entlaste man die Anwohner im Bereich Erbschlö, fügt Böhme hinzu. Am alten Langwaffen-Schießstand arbeite man ausschließlich im vorderen Teil, der nicht unter Schutz stehe. "Die Fläche für Kamm-Molche ist nach wie vor nicht betroffen - und bleibt geschützt."

Unterdessen setzt die Bürgerinitiative "Freies Scharpenacken" ihre Unterschriften-Aktionen gegen die umstrittenen Sperrzäune im Naherholungsgebiet fort. "Am Biotop wird mit schwerem Gerät gerodet, obwohl die Verantwortlichen vorher zugesagt haben, das erst nach Umsiedlung der Tiere zu tun", kritisiert zum Beispiel Stephanie Heinrichs von der Bürgerinitiative.

Am Montag soll es nach WZ-Information ein klärendes Gespräch mit Kritikern und ihren Anwälten beim BLB in Düsseldorf geben. Der Streit auf dem Scharpenacken beschäftigt unterdessen auch die Lokalpolitik: Die FDP fordert, "die Zäune wieder zu entfernen und Ausgleichsflächen an anderer Stelle in Wuppertal zu schaffen."

Die Grünen werfen dem BLB zudem vor, mit dem Weidfeld "die wertvollste Naturfläche auf Scharpenacken zu zerstören" - entgegen vorheriger Versprechungen, "mit größter ökologischer Sorgfalt vorzugehen."