Schüler helfen mit Flaschenpfand

An der Ronsdorfer Gesamtschule wird das gesammelte Geld am Ende einem guten Zweck gespendet.

Foto: Andreas Fischer

Ronsdorf. Es ist kein seltenes Bild an Schulen: Leere und zum Teil auch noch gut gefüllte Ein-wegflaschen rollen durch Klassenräume, Flure oder über den Schulhof. Nur an der Ronsdorfer Erich-Fried-Gesamtschule (EFG) sieht es seit Ende August anders aus. Bevor Pfandflaschen in den normalen Müll wandern, werden sie in speziellen Containern gesammelt und deren Pfand für Spendenzwecke eingelöst.

Die Schüler stehen hinter dem Konzept. Schule, Schülervertretung (SV) und auch die Schüler selber hat die Idee der Pfandraiser überzeugt. Be-reits seit Dezember 2015 sammeln sie Leergut, lösen es im Supermarkt ein und spenden den Erlös an lokale, gemeinnützige Projekte wie das Frauenhaus Wuppertal und den Hospizdienst Pusteblume. Schon früh war den Ehrenamt-lichen klar, dass an festen Abholstationen mehr Spenden-geld zusammenkommen kann, als durch das Anfahren privater Haushalte, wie Lev Nazarov erklärt. „Bereits im Januar und Februar des vergangenen Jahres haben wir ein stationäres Konzept für Schule oder größere Unternehmen entwickelt.“ Man habe den Vorschlag an die Schuldirektorenkonferenz weitergegeben — aber nur von wenigen Schulen wie der EFG Rückmeldungen erhalten.

SV-Lehrer Till Högn war von der Idee schnell angetan. „Es ist so einfach und mit geringem Aufwand in der Schule zu installieren“, sagt er. In jedem Klassenraum der Sekun-darstufe I wurde nun ein kleiner Behälter aufgestellt, auf Pausenhöfen und in Oberstufenräumen wurden fünf größere Metallcontainer installiert. Zeitgleich gingen die Pfandraiser gemeinsam mit der Schülervertretung und Till Högn durch alle Klassen und informierten über das Pfandraising-Projekt, Mülltrennung und das deutsche Pfandsystem. „Wir haben schließlich auch einen Bildungsauftrag und wollen zeigen, was mit den Flaschen passiert“, erklärt Nazarov.

Sowohl Nazarov und Högn sind von der Unterstützung aller Schüler begeistert: „Die Schüler sind sehr interessiert“, berichtet der Lehrer. Insbesondere die Oberstufe hätte sich sehr positiv geäußert, den Jüngeren hatte man noch etwas mehr Informationen mitgeben müssen. Nazarov: „Ich war überrascht, wie präsent das Be-wusstsein für Mülltrennung ist.“ Das kenne er nicht aus seiner Schulzeit — und die sei noch nicht allzu lange her.

Eine erste richtige Zwischenbilanz kann die Schule noch nicht geben. Sind die Behälter in den Klassen voll, werden die Säcke zentral in einem Raum an der Schule aufbewahrt. Erst wenn dieser gut gefüllt ist, wird mit den Pfandraisern ein Abholtermin vereinbart. Til Högn ist optimistisch: „Ich fände es gut, wenn es eine langfristige Zusammenarbeit mit den Pfandraisern hier an der EFG gibt.“ Das wünschen sich auch die Flaschensammler. Doch für sie soll das Pfandsammeln kein Einzelfall bleiben, sondern das Konzept auf weitere Wuppertaler Schulen ausgeweitet werden.