50 Bäume gefällt: Anwohner kritisieren die Aktion der Stadt
Der Wald war geschädigt, es bestand Gefahr, rechtfertigt die Stadt die Fäll-Aktion. Betroffene Schule wurde nicht informiert.
Vohwinkel. Nach dem langen Winter hatten sich Anwohner und Spaziergänger im Vohwinkeler Norden schon auf den gewohnten Ausblick ins Grüne gefreut. Doch die Landschaft sieht jetzt deutlich weniger idyllisch aus. Das Waldstück südwestlich der Straße Radenberg wurde vor kurzem weitgehend gerodet. Mehr als 50 Bäume fielen dabei der Motorsäge zum Opfer, der Großteil bereits vor den Osterferien.
Die Anwohner sind darüber verärgert. Seitens der angrenzenden Grundschule wird zudem bemängelt, dass es durch den zum Abtransport eingesetzten Schwerverkehr eine Gefahrensituation für die Kinder gegeben habe. Die Stadt verweist dagegen auf das Risiko unkontrolliert umstürzender Bäume durch Krankheitsbefall.
„Der Wald war in diesem Bereich stark geschädigt und es bestand Handlungsbedarf“, erklärt der Leiter der städtischen Forstverwaltung, Albert Vosteen. Nach seiner Aussage drohten dabei einzelne der über 30 Meter hohen Bäume auf die angrenzenden Wohngrundstücke zu fallen. „Es handelt sich hier überwiegend um Buchen und deren Rinde ist sehr empfindlich“, erläutert Vosteen. Durch die Fällung der akut von Fäule betroffenen Bäume im südlichen Bereich sei der restliche Bestand durch den fehlenden Schatten ebenfalls gefährdet, so der Forstexperte. Dieser habe daher ebenfalls weichen müssen.
Bei der Fläche handelt es sich um ein privates Grundstück der Düsseldorfer Graf Recke Stiftung, die am Kirchenfelder Weg eine Förderschule betreibt. „Wir haben uns an die Empfehlung des Forstamtes gehalten und ein entsprechendes Unternehmen mit der Ausführung beauftragt“, sagt Sprecher Roelf Bleeker-Dohmen.
Für Anwohner Achim Schreiber ist die jetzige Situation allerdings eine Katastrophe. „So einen Kahlschlag kann ich überhaupt nicht nachvollziehen“, betont er. Die meisten Bäume seien nach seiner Beobachtung völlig gesund gewesen. „Hier waren früher viele Vögel, die suchen jetzt ihre alten Nistplätze“, erklärt Schreiber.
Kritik kommt auch von der Leiterin der Grundschule Radenberg, Angela Koppe. „Wir wurden im Vorfeld über die Maßnahme nicht informiert und konnten uns deshalb nicht darauf einstellen“, berichtet sie. Durch die Arbeiten sei es vor den Osterferien zu einem massiven Aufkommen von Schwerverkehr auf dem Schulweg gekommen. Die Straße Radenberg ist relativ schmal und verfügt zudem über keinen Bürgersteig. „Glücklicherweise ist den Kindern nichts passiert.“