Umbau Bahnhofsvorplatz: „Wir in Vohwinkel werden vernachlässigt“
Die Umbauarbeiten für den Bahnhofsvorplatz wurden verschoben — die Vohwinkeler sind enttäuscht.
Vohwinkel. Die Nachricht traf die Vohwinkeler hart: Die Arbeiten am Bahnhofsvorplatz, die für dieses Frühjahr geplant waren, sollen auf den kommenden Herbst oder gar auf das nächste Jahr verschoben werden.
Groß ist die Kritik am WZ-Mobil. Viele Mitglieder des Vohwinkeler Bürgervereins, des Bürgerbahnhofes, aber auch Anwohner und Vertreter der Stadt diskutieren über den anstehenden Umbau. Dabei wird der Platz immer wieder als „katastrophal“ beschrieben.
„Wenn Fremde hier ankommen, haben sie einen schrecklichen Eindruck von Vohwinkel“, sagt Gerda Schmidt. Im Bahnhofsgebäude und davor sieht es ihrer Meinung nach „furchtbar“ aus. Viele auswärtige Gäste reisten mit dem Zug an, um die Veranstaltungen des Bürgerbahnhofes zu besuchen: „Oftmals bekommt man mitleidige Blicke zugeworfen“, sagt Uli Kopka, Sprecher des Bürgerbahnhofes.
Besonders abends erscheint der Platz sehr unheimlich. „Hier bekommt man ja Angst“, findet Ingrid Krey.
Auch Bus- und Autofahrer beschwerten sich über den Zustand des Platzes, Schlaglöcher und Unebenheiten machen ihn zur „Hoppelpiste“, wie Gisela Sobotka moniert. „Das erinnert mich an die ehemalige DDR.“ Dabei zeigt sie auf die leere Geschäftsfassade vor den Bushaltestellen. Heinz Mader schließt sich ihrer Meinung an. „Und jetzt sind ostdeutsche Städte wie Leipzig und Dresden vom Feinsten und hier passiert nichts.“
Neben der Kritik am äußerlichen Zustand ärgern sich die Bürger über die Stadt. „Weil das nur über Nachfragen der WZ rausgekommen ist und wir nicht informiert wurden“, beschwert sich Kopka. „Vohwinkel wird vernachlässigt, obwohl wir einer der größten Stadtteile sind“, fügt Rolf-Dieter Reifers hinzu. „Man könnte denken, dass die Stadt Vohwinkel nicht leiden kann“, sagt Kurt-Reiner Schmidt.
„Die Vorfreude war im letzten Jahr groß. Jetzt sind die Vohwinkeler enttäuscht“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins, Udo Johenneken. Die Vohwinkeler verstünden nicht, warum es zu den Verzögerungen komme. „Es wird vermutet, dass man sich nur auf den Döppersberg konzentriert. Natürlich kann nur spekuliert werden.“
Der Sprecher der Stadt, Markus Bien, und Projektleiter Volker Klöpper beruhigen die Kritiker am WZ-Mobil. „Natürlich sind die Verzögerungen ärgerlich.“ Der Bauvertrag mit dem Eigentümer, der Bahn AG, soll im April oder Mai unterschrieben werden. „Es fehlt auch noch ein Genehmigungsverfahren der Bahn. Es liegt nicht nur an der Stadt, sondern auch an anderen Institutionen“, erklärt Bien. Auch das Projekt Döppersberg habe nichts mit der Verzögerung zu tun. „Im besten Fall beginnen die Arbeiten im Oktober, im schlechtesten Fall erst im nächsten Frühjahr.“ Die Bauzeit von vier Monaten soll aber nicht überschritten werden: „Es sei denn, die Witterung im Herbst erschwert die Arbeiten“, sagt Klöpper.
Uli Kopka befürchtet, dass bei einer derartig langen Verzögerung, die Fördermittel nicht ausreichen. „Natürlich trägt nicht nur die Stadt eine Schuld, sondern auch die Bahn. Aber die Bürger müssen es wieder ausbaden.“
Der Vohwinkeler Erhard Kuhn ist äußerst verärgert über die Verzögerungen und sagt: „Ich warte schon sehr lange darauf, dass in unseren Stadtteil investiert wird. Vohwinkel sollte mehr ins Blickfeld genommen werden, denn es hat viel mehr zu bieten als nur die Schwebebahnendhaltestelle.“
Ähnliches sagt auch Ingrid Krey: „Es wird viel zu wenig getan und das Interesse bei der Stadt scheint nicht sehr groß zu sein. Leute, die nicht aus Wuppertal sind und sehen, wie es hier aussieht, bekommen sicher einen Schock.“
Auch Gerlinde Leyer vermutet ein gewisses Desinteresse für Vohwinkel seitens der Stadt.
Norbert Ahmdorf und Rolf Lothringen sind ebenfalls eher pessimistisch, was den Umbau des Vohwinkeler Bahnhofvorplatzes angeht: „Es wird alles immer wieder verschoben. Wir halten es für sehr unwahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren in Vohwinkel noch etwas passiert. Sicher wird es im kommenden Jahr dann wieder heißen, dass der Umbau verschoben werden muss“, sagen die beiden.