Serie: Wuppertaler Traditionskneipen Alter Kaiser vor dem Aus
Am zweiten Februarwochenende wird das letzte Bier gezapft.
Vohwinkel. Die Traditionsgaststätte Alter Kaiser schließt nach knapp 13 Jahren ihre Pforten. Für Vohwinkel ist das eine traurige Nachricht. Die gute Stube des Stadtteils ist ein beliebter Treffpunkt im Wuppertaler Westen und für die Stammgäste eine Art zweites Wohnzimmer. Umso schwerer fällt der Abschied.
Am 13. Februar gibt es im Alten Kaiser die letzte Gelegenheit zum abendlichen Plausch beim frisch gezapften Bier. Am Sonntag darauf ist nach dem traditionellen Mittagstisch endgültig Schluss. „Es ist für uns alles andere als leicht, aufzuhören“, bedauert Mitinhaber Arno Stecher, der den Service koordiniert. Die Entscheidung fiel nach seiner Aussage aus gesundheitlichen Gründen und gemeinsam im Team. Dazu gehören Bruder Thomas Stecher, der die Küche leitet, und Mitarbeiterin Martina. „Wir möchten uns natürlich ganz herzlich bei allen Gästen bedanken, die uns über die Jahre die Treue gehalten haben“, betont Arno Stecher.
Die gemütliche Atmosphäre im Kölsch- und Alt-Bierhaus direkt gegenüber der Schwebebahnendhaltestelle werde auch weit über den Wuppertaler Westen hinaus geschätzt. „Es gibt ja nicht mehr so viele Gaststätten wie unsere“, sagt Stecher. Doch jetzt sind auch die Tage im Alten Kaiser gezählt.
Die Betreiber denken gern an die Anfangstage zurück. Mit seinem Bruder übernahm Arno Stecher den Alten Kaiser 2003. Das Team kann auf eine Menge schöner Erlebnisse zurückblicken, musste aber auch einige Schicksalsschläge verkraften. 2006 gab es einen jähen Dämpfer, als der benachbarte Lapis Saal niederbrannte und das abfließende Löschwasser im Alten Kaiser schwere Schäden anrichtete. Damals erlebte das Team einen enormen Rückhalt der Vohwinkeler. „Wir fühlten uns von Anfang an sehr gut aufgenommen im Stadtteil, aber gerade die große Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten hat uns besonders gefreut“, betont Arno Stecher.
Wie es mit den Gasträumen an der Vohwinkeler Straße jetzt weitergeht, ist noch offen. Arno Stecher möchte sich jedenfalls in diesem Jahr auf die Gastronomie für den Kaiserwagen konzentrieren, die er schon länger betreibt.