Serie: Wuppertaler Traditionskneipen Gäste trauern um die Olle Beyeröhde

Wo gibt es in Wuppertal noch klassische Kneipen oder traditionelle Lokale, in denen sich klönen lässt? Die WZ stellt in einer neuen Serie die beliebtesten Wirtschaften vor.

Foto: Stefan Fries

Langerfeld. Die Pinte um die Ecke gehört für viele Wuppertaler zu einer guten Nachbarschaft dazu. Dort können sie sich treffen, etwas trinken und klönen. In manchen der kleinen Wirtschaften gibt es sogar etwas zu essen.

Im Vordergrund steht die Gemeinschaft, viele Vereine haben daher oft ein spezielles Vereinslokal. Doch immer mehr Kneipen schließen, gemütliche Lokale weichen Neubauprojekten und Pächter gehen in den Ruhestand. Wo kommen Nachbarn in den Wuppertaler Stadtteilen oder in den Quartieren noch ungezwungen zusammen? Wo gehört der Stammtisch zur gelebten Nachbarschaft? Wo treffen sich Vereinsmitglieder der Umgebung zur Erfrischung nach der Trainingseinheit?

Die Westdeutsche Zeitung startet eine neue Serie mit den beliebtesten Wirtschaften von Vohwinkel bis Beyenburg, von Nächstebreck bis Ronsdorf. Erzählen Sie uns, wo es in Ihrer Nachbarschaft noch eine richtige Pinte oder ein traditionsreiches Lokal gibt und was das Besondere daran ist. Was schätzen Sie an diesem Ort? Wie lange sind Sie dort schon Gast? Was haben Sie in dieser Kneipe Interessantes erlebt?

Haben Sie noch alte Fotos, die Sie selbst vor vielen Jahren geschossen haben? Schicken Sie sie uns gern als Bilddatei. Falls Personen darauf zu sehen sind, benötigen wir deren Namen und Einverständnis zur Veröffentlichung.

Den Anfang unserer Serie macht Langerfeld. Hier gibt es noch eine gelebte Wirtschafts-Kultur, auch wenn im Sommer die „Olle Beyeröhde“ an der Schwelmer Straße plötzlich geschlossen hat. Dort kehrte nicht nur der TV Beyeröhde gern ein, sondern auch der Bürgerverein, wie dessen Vorsitzende Margret Hahn berichtet: „Wir hatten dort regelmäßig Termine, zum Beispiel zu unserem Gänseessen. Das war noch eines von den Lokalen, wo man einfach mal auf ein Bier hinging. Der Wirt konnte auch gut kochen.“

Doch plötzlich sei Peter Brockner schwer erkrankt und dann verstorben. Seitdem sei die Wirtschaft geschlossen und Margret Hahn befürchtet, dass das so bleibt: „Wahrscheinlich wird das ganze Gebäude verkauft. Es wirkt sehr sanierungsbedürftig.“

Die Bürgervereinsmitglieder treffen sich nun entweder in der Trattoria Lorenzo oder dem Ana Capri, einem Pub mit Pizzeria und „Kneipencharakter“, beides an der Schwelmer Straße. Beliebt ist bei vielen Langerfeldern schon jetzt die „Delle“ am Langerfelder Markt, die viele Jahre geschlossen war und nun unter neuer Leitung wieder geöffnet hat. „Die ehemalige Inhaberin von der Tränke, Dina, ist jetzt in der Delle“, weiß Margret Hahn. Seit der Installation einer Abluftanlage gebe es dort nun sogar etwas zu essen.

Norbert Koch, Vorsitzender des TV Beyeröhde, nennt neben diesen Wirtschaften noch eine vierte, in der sich die Mitglieder seines Vereins gern treffen: „Das Bremme-Stübchen direkt an der Beyeröhde ist noch eine richtige Pinte.“ Hier trifft man Nachbarn, Freunde und Sportkameraden und kommt schnell ins Gespräch.

Ein ausgewiesenes Vereinslokal gebe es unter den Sportlern nicht. Koch: „Es kommt auf die Kommunikation an und die gibt es in allen Lokalitäten. Deshalb sind unsere Leute vom TV Beyeröhde in allen Lokalen in Langerfeld anzutreffen.“