Baustart für neuen Kaufland-Supermarkt

Die Clees Gruppe investiert rund sieben Millionen Euro ind den Standort an der Kaiserstraße. Die Eröffnung ist für 2018 geplant.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Lange Zeit tat sich auf dem Baugelände des ehemaligen Gebhardgebäudes wenig. Jetzt soll die Umsetzung des neuen Kaufland-Supermarktes an der Kaiserstraße aber mit großen Schritten vorangehen. Gestern starteten die Aushubarbeiten. Nach mehreren Verzögerungen wegen Unstimmigkeiten beim Ladendesign sind laut dem Investor alle Vorplanungen abgeschlossen.

Die Clees Unternehmensgruppe hat mit Kaufland einen langfristigen Mietvertrag über rund 5200 Quadratmeter Mietfläche abgeschlossen. Für den modernen Lebensmittelfachmarkt mit historischer Fassade an der Kaiserstraße 39 werden rund sieben Millionen Euro investiert. Die Eröffnung der neuen Kaufland-Filiale ist für Ende 2018 geplant. „Durch dieses Projekt gewinnt das Stadtareal von Kaiserstraße und Lienhardplatz nachhaltig an Wohn- und Aufenthaltsqualität“, sagt Investor Alexander Clees. Er verweist außerdem auf die nahezu abgeschlossene Lienhardplatz-Randbebauung in direkter Nähe, die den Bereich ebenfalls aufwerte.

Ähnlich positiv bewertet Kaufland das aufwendige Vorhaben. „Wir freuen uns sehr, dass wir bald auch in Wuppertal mit einem eigenen Markt präsent sein werden“, erklärt Projektleiter Daniel Winter, verantwortlich für die Kaufland-Immobilienentwicklung, Region West. Bei der Immobilie handelt es sich um einen Teilkomplex des ehemaligen Gebhardgebäudes, eine im Jahre 1875 erbaute Seidenweberei. Der Neubau wird im Bereich der ehemaligen Eissporthalle errichtet. Dort soll sich Kaufland als Hauptmieter ansiedeln. Für das Objekt sind rund 260 Stellplätze im Gebäude geplant. Das Gestaltungskonzept sieht vor, dass die ursprüngliche Fassadenoptik mit rotem Backstein wieder umgesetzt wird.

Eigentlich sollte die alte Fassade komplett stehen bleiben. Dafür wären laut Stadt und Investor allerdings sehr aufwendige Abstützungen erforderlich gewesen, die den Verkehr auf der Kaiserstraße beeinflusst hätten. Daher ist jetzt ein Neubau mit dem alten Fassadencharakter geplant. Das Nebengebäude weist eine Mischnutzung aus Büros, Arztpraxen und Wohnen auf. Hier werden die Fassade sowie die Fenster modernisiert, um zugleich eine optische Einheit mit dem Neubau herzustellen.

Voraussichtlich im September sollen die Rohbauarbeiten beim Neubau beginnen. Bei guter Wetterlage könnte nach Aussage des Investors das Richtfest bereits im kommenden Winter erfolgen. Unumstritten ist der neue Kaufland-Supermarkt in Vohwinkel nicht. Viele Bürger halten das Vorhaben für überdimensioniert, da es bereits einige große Lebensmittelmärkte im Stadtteil gibt.

„Allerdings bietet der Kaufland für Vohwinkel auch eine große Chance“, findet Annette Raabe-Vehlow, zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft Aktion V. Sie hält eine positive Sogwirkung für möglich, die zu neuen Geschäftsansiedlungen führen könnte. „Es ist eine gute Nachricht, dass der Stillstand hier beendet ist“, sagt Raabe-Vehlow mit Blick auf den Baustart. Ähnlich sieht es Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht“, betont er und lobt auch die gute Entwicklung neben dem Lienhardplatz.

Die Politik hatte sich gewünscht, dass die Randbebauung neben dem zentralen Stadtplatz zuerst realisiert wird. Fragemann begrüßt außerdem die Berücksichtigung der historischen Fassade, sieht darin aber auch eine bauliche Herausforderung. „Wir hoffen, dass die Fassade gut an den Neubau angepasst wird“, sagt der Bezirksbürgermeister. Der Vorsitzende des Vohwinkeler Bürgervereins, Udo Johenneken glaubt, dass die Kaufland Ansiedlung mehr Leben in den Bereich an der unteren Kaiserstraße bringen könnte. „Es besteht aber natürlich auch die Gefahr, dass dadurch andere Geschäfte verdrängt werden“, gibt Johenneken zu bedenken.

Mit dem aktuellen Kaufland-Projekt schließt sich jetzt die letzte Lücke der ehemaligen Kaisermeile. Dazu gehört neben der Lienhardplatz Randbebebauung auch der neue Aldi-Markt auf dem Gelände des Vohwinkeler Holzunternehmens Kolk und Co.