Wohnungsbau Bema baut 120 Wohneinheiten am Ludger- und Domänenweg
Vohwinkel · Wuppertaler Betrieb kauft Flächen vom Eigentümer und will 2019 mit dem Bau beginnen.
. Lange tat sich wenig bei den geplanten Wohnbauprojekten im Vohwinkeler Westen. Seit sechs Jahren gibt es Baurecht, verwirklicht wurde aber nur eine kleine Fläche am Filchnerweg. Um das deutlich größere Projekt am oberen Ludgerweg und das Vorhaben am Domänenweg war es seit 2012 ruhig geworden.
Das Wuppertaler Unternehmen Bema Comfortbau GmbH hat erst kürzlich die insgesamt sechs Hektar großen Flächen vom Eigentümer erworben und will die dortige Bebauung in den nächsten Jahren umsetzen. Geplant sind 85 freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser am oberen Ludgerweg. Am Domänenweg verteilen sich 34 Wohneinheiten auf vier Mehrfamilienhäuser und sieben Doppelhäuser. Der Investor stellte seine Pläne am Mittwoch in der Bezirksvertretung vor.
„Wir kennen die Flächen schon lange und haben uns ausführlich damit beschäftigt“, sagt Bema-Geschäftsführer Jörg Drosten. Er sieht in dem Bereich viel Potenzial. Sein Unternehmen setze auf ein modernes Energiekonzept, das unter anderem Photovoltaikanlagen und Aufladestellplätze für Elektroautos umfasst. Am oberen Ludgerweg sollen zudem ein Spielplatz und ein Regenrückhaltebecken entstehen. Zu den Investitionskosten will sich Jörg Drosten nicht äußern.
Die Nähe zur A 46 mit ihrem Lärmpegel ist nach seiner Ansicht kein Hindernis für die Vermarktung am Ludgerweg. „Es gibt in Wuppertal kaum ein Grundstück, wo man die Autobahn nicht hört“, erklärt Drosten. Es gebe bereits viele Anfragen von Kaufinteressenten. Der Geschäftsführer verweist zudem auf die Schaffung ausreichender Parkflächen für Bewohner und Besucher.
Politik befürwortet das Projekt nach langem Stillstand
Bei der Politik kommen das Bauprojekt und insbesondere das Energiekonzept gut an. „Wir können damit zufrieden sein, zumal klar war, dass diese Bebauung kommen wird“, sagt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). Knackpunkt bleibt aber die Erschließung allein über den Ludgerweg. Dies wurde bereits bei den ersten Diskussionen über den Bebauungsplan von den Anwohnern scharf kritisiert. Neuen Zündstoff birgt in diesem Zusammenhang die künftige Sperrung des Wibbelrather Wegs für den Autoverkehr. In der Stadtteilpolitik gibt es diesbezüglich ernste Bedenken. „Eine Erschließung nur über den Ludgerweg ist vor diesem Hintergrund absoluter Wahnsinn“, findet der Vohwinkeler CDU-Ratsherr Mathias Conrads. Er brachte eine südliche Erschließung über den Bereich Bolthausen ins Spiel. Der Vorschlag ist nicht neu und scheiterte bisher nicht zuletzt aus Kostengründen. Dafür müsste die Stadt erst private Grundstücke erwerben. Gleichwohl sollen die rückwärtige Erschließung und der Mehrverkehr auf dem Ludgerweg durch den gesperrten Wibbelrather Weg jetzt geprüft werden.
Eine Überraschung bei den aktuellen Plänen sind die vier Mehrfamilienhäuser mit jeweils fünf barrierefreien Wohnungen am Domänenweg. Der Bebauungsplan war noch von Einzel- und Doppelhäusern ausgegangen. „Es gibt hier einen Bedarf von älteren Bewohnern der Siedlung, für die ihre Einfamilienhäuser zu groß geworden sind, die aber gern in der Siedlung wohnen bleiben würden“, erläutert Jörg Drosten. Laut Stadt bewege sich der Investor mit diesem Konzept im Rahmen des Bebauungsplans. „Ein Einzelhaus sagt nichts über die Anzahl der dortigen Wohneinheiten“, sagt Bauressortleiter Jochen Braun. Diese richte sich nach dem Schnitt der Baufelder in Kombination mit Vorgaben wie der maximal zu bebauenden Fläche oder der zugelassenen Gebäudehöhe von höchstens 9,20 Metern in diesem Bereich. „34 Wohnungen entsprechen hier definitiv dem Bebauungsplan“, so Braun.