Ersatz Stadt ersetzt Kreuz am Vohwinkeler Ehrenmal
Vohwinkel · Die Arbeiten sollen bis zum Volkstrauertag am 18. November beendet sein. Anwohner kritisieren Zustand des Ehrenhains.
. Gute Nachrichten gibt es zum Thema Holzkreuz am Ehrenmal. Das Provisorium wurde mittlerweile abgebaut und soll dauerhaft ersetzt werden. Dabei ist laut Stadt ein sechs Meter hohes und drei Meter breites Kreuz geplant. Damit wäre es etwa so groß wie das alte Mahnmal, das mehr als 60 Jahre lang an der oberen Ehrenstraße stand. Es musste aufgrund seines maroden Zustands im vergangenen Jahr abgebaut werden und wurde übergangsweise durch ein kleineres Kreuz ersetzt. Dessen stattlicher Nachfolger soll möglichst bald aufgestellt werden.
„Das wird rechtzeitig vor dem Volkstrauertag passieren“, verspricht Verwaltungssprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Mittlerweile wurden bereits die Eisenhalterungen im Boden entrostet und aufgearbeitet sowie das Fundament vorbereitet. Durch die entsprechenden Arbeiten waren Absperrungen vor dem provisorischen Holzkreuz notwendig geworden. Diesbezüglich hatten Anwohner eine erneute Standunsicherheit vermutet. „Das war definitiv nicht der Fall, sondern es ging darum, eine Stolperfalle für Spaziergänger zu verhindern“, betont Schmidt-Keßler.
Was mit dem provisorischen Kreuz passiert, ist noch unklar
Der Vorsitzende des Vohwinkeler Bürgervereins Udo Johenneken befürwortet die neue Entwicklung. „Wir hatten gar nicht mehr damit gerechnet, dass das Provisorium schon in diesem Jahr ersetzt wird, zumal die Übergangslösung ja sehr ordentlich war“, sagt er. Johenneken hatte die Stadt in der Vergangenheit bereits mehrfach auf den schlechten Zustand des alten Holzkreuzes hingewiesen. Passiert war allerdings lange Zeit wenig. Nach einer erneuten Warnung des Bürgervereins wurde das Kreuz dann im vergangenen Jahr genau überprüft und musste sofort abgebaut werden. Es erwies sich gerade im unteren Teil als völlig marode.
Angesichts des Standorts direkt an einem Spazierweg musste ein Risiko durch die gefährdete Standsicherheit ausgeschlossen werden. Der Vorgang hatte im Stadtteil hohe Wellen geschlagen. Um für die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag 2017 eine Lösung zu haben, wurde ein rund drei Meter großes Kreuz aufgestellt. Die kleinere Variante wurde kurzfristig von den städtischen Schreinern aus dem Bereich Spielplatzsanierung im Ressort Grünflächen und Forsten angefertigt. Das benötigte Holz stammte aus den eigenen Forstbeständen der Stadt. Damit verschaffte sich die Stadt beim Thema eine Atempause. Was mit dem ebenfalls abgebauten Provisorium passiert, ist noch unklar. Udo Johenneken freut sich jetzt auf das neue Kreuz: „Das lohnt sicherlich einen Spaziergang.“
Kritik kommt allerdings von Anwohnern bezüglich des schlechten Zustands der Grünflächen am Ehrenmal. Hier wuchert das Unkraut, so dass die Anlage derzeit keinen gepflegten Eindruck macht. Die Stadt will bis zum Volkstrauertag Abhilfe schaffen. Auch der Ersatz einer aufgrund von Vandalismusschäden abgebauten Bank ist geplant. In der Nähe des Mahnmals liegt zudem der Spielplatz Ehrenhainstraße. Auch hier gab es bereits mehrfach Probleme mit Vandalismus und Müll.
Das neue Holzkreuz ist für die Organisatoren des Volkstrauertags ein wichtiges Signal. Damit wird eine lange Tradition weitergeführt. Bereits 1929 entstand am Ehrenhain ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg umgekommenen Soldaten. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Mahnmal zerstört. Der Bezirksverein Vohwinkel-Süd ließ es zunächst provisorisch wieder herrichten. 1956 wurde die neue Anlage während der Vohwinkeler 600-Jahre-Feier eingeweiht. Der Volkstrauertag gilt der Erinnerung an die Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs und an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur. Zudem wird der heutigen Opfer von Gewaltherrschaft gedacht.