Einigung an der Essener Straße
Aufhebung des Halteverbots – und wieder mehr Stellflächen für Autos.
Vohwinkel. 50, 80 oder gar 100 Meter Parkstreifen: Bei der Suche nach einer machbaren Stellplatzregelung in der Essener Straße zeigten sich Polizei und Verwaltung großzügig. Beim Ortstermin mit den betroffenen Anliegern und Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann galt die Devise: "Darf es ein bisschen mehr sein?"
Hintergrund ist die Diskussion um eine neue Halteverbotsregelung in der Essener Straße. In der Vergangenheit war es wegen parkender Lastwagen mehrfach zu Problemen beim Begegnungsverkehr gekommen. In bester Absicht hatten sich das städtische Ressort Straßen und Verkehr sowie die Vohwinkeler Bezirksvertretung (BV) deshalb auf die flächendeckende Halteverbotszone geeinigt.
Unbeabsichtigter Nebeneffekt: Für die Angestellten der im Anfangsbereich der Essener Straße gelegenen Spedition Wolzenburg fielen sämtliche Parkplätze weg. Auch das angrenzende Lager des Lüntenbecker Bürgervereins ließ sich nicht mehr anfahren. Das sorgte in den vergangenen Wochen für heftige Kritik der Betroffenen. "Da haben wir wohl in ein Wespennest gestochen", räumte Oberkommissar Uwe Klapps ein. Gleichwohl betonte er den Vorrang der Verkehrssicherheit, besonders für Fußgänger. "Auch wenn wir uns hier in einem Industriegebiet befinden ist es nicht hinnehmbar, dass Fahrzeuge etwa über den Bürgersteig ausweichen", ergänzte Marcus Issel vom Ressort Straßen und Verkehr.
Das sehen die Speditionsgeschäftsführer Jochen und Rainer Wolzenburg grundsätzlich auch so: "Es bestand sicherlich Handlungsbedarf, aber ein Halteverbot für den Schwerverkehr wäre vollkommen ausreichend gewesen", sagt Jochen Wolzenburg. Nach seiner Aussage hat sich die Geschwindigkeit auf der mit Tempo 30 ausgeschilderten Straße durch die jetzt breitere Fahrbahn zudem deutlich erhöht.
Im Einmündungsbereich und am Anfang der Essener Straße mochten sich Polizei und Verwaltung aber nicht mit einer Rücknahme des Halteverbots anfreunden. Dahinter stellten sie jedoch eine Parkregelung für PKW auf einer Länge von bis zu 100 Metern in Aussicht. Dafür gab es wegen des beginnenden Kurvenbereichs wiederum Kritik von Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann, der resümierte: "Dann wäre ja eigentlich wieder alles wie vorher und wir hätten uns die Neuregelung komplett sparen können ".
Am Ende einigte man sich auf einen kürzeren Kompromiss, der aber auch den Ladeverkehr des Lüntenbecker Bürgervereins wieder ermöglicht.