Erste Abschlussklasse trifft sich nach 60 Jahren

Geschichten und Anekdoten erinnerten an die eigene Zeit an der Realschule Vohwinkel.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Für alle Teilnehmer war es ein herzliches Wiedersehen nach langer Zeit. Knapp 30 ehemalige Schüler der Realschule Vohwinkel feierten ein besonderes Abschlussjubiläum. Ganze sechs Jahrzehnte liegt das Ende ihrer Schulzeit schon zurück. Zum Treffen gehörte natürlich auch ein Besuch an der Realschule an der Blücherstraße. Dort gehörten die rüstigen Damen und Herren damals zur ersten Abschlussklasse, die im Ende der 50er Jahre gebauten Gebäude unterrichtet wurde.

„Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie wir mit Bänken und Akten von der Yorckstraße zur Blücherstraße gezogen sind“, berichtet Udo Ponge. An der Yorckstraße waren Realschule und Grundschule vorher zusammen untergebracht. Das Gebäude steht heute leer. Die Realschule Blücherstraße ist im Stadtteil dagegen nach wie vor ein wichtiger Bildungsstandort mit langer Tradition. Gerade der Altbau weckte bei den Ehemaligen viele Erinnerungen. „Die Statue von Hermes, dem Götterboten, gab es damals schon“, erzählt Udo Ponge. Die Klassen seien früher wesentlich größer gewesen, berichtet er. Mädchen und Jungs wurden in den 50er Jahren getrennt unterrichtet. „Wir haben aber zum Leidwesen unserer Lehrer immer dafür gesorgt, dass es reichlich Kontakt gab“, sagt Ponge schmunzelnd. Angesichts des großen Interesses an der Jubiläumsveranstaltung soll das Treffen in zwei Jahren wiederholt werden.

„Es freut uns natürlich sehr, dass die erste Abschlussklasse unserer Schule noch so guten Kontakt hat“, sagt Schulleiter Burkhard Eichhorn. Er stehe grundsätzlich gern für Schulführungen zur Verfügung. Auch Teilnehmer Siegfried Weber genoss das Abschlusstreffen und die zahlreichen Erinnerungen. „Wenn man das Gebäude wiedersieht, sind auch die alten Geschichten sofort wieder da“, erzählt er. Dazu trugen die Bilder der ehemaligen Direktoren bei, die heute noch in der Realschule hängen. „Ich erinnere mich gern an die Schulzeit“, sagt Weber. In der langen Zeit nach seinem Abschluss hat die Realschule ihr Erscheinungsbild in einigen Bereichen natürlich stark verändert. Vor vier Jahren wurde der naturwissenschaftliche Trakt an der Realschule Blücherstraße komplett umgebaut. Unter anderem erhielt er neue Decken, Böden sowie eine moderne Elektrik. Die angrenzende WC-Anlage und der große Musiksaal im Hauptgebäude wurden ebenfalls in Schuss gebracht. Das Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) investierte insgesamt 2,5 Millionen Euro. Bereits Mitte 2010 entstand ein großes Vordach zum Schulhof, das durch Sponsoren finanziert wurde. Ein Jahr später konnte eine Mensa mit 100 Plätzen eröffnet werden. Dafür stellten Stadt und Land rund eine Million Euro bereit. Demnächst wird sich das Aussehen der Schule mit der Schwebebahn im Schulgarten weiter verändern. Außerdem ist langfristig die Sanierung des Altbaus geplant.