Freibad Vohwinkel: „Die Resonanz ist miserabel“
30.000 Besucher kamen in der vergangenen Saison — in diesem Jahr waren es bisher gerade einmal 5000. Kommende Saison könnte die letzte sein.
Vohwinkel. Für das Freibad Vohwinkel sind es keine guten Nachrichten. Die Einrichtung verzeichnet deutlich weniger Besucher als im Vorjahr. Bisher haben lediglich 5000 Gäste das Bad genutzt. In der letzten Saison waren es dagegen insgesamt über 30.000 Besucher. Besonders die engagierten Ehrenamtler im Freibad sind enttäuscht.
„Die Resonanz ist miserabel“, bringt Rainer Hösterey von der Betreibergesellschaft die Situation auf den Punkt. „Selbst bei gutem Wetter waren oft nur 15 bis 20 Leute da“, ergänzt Fördervereinsvorsitzender Stephan Pott. Dabei hatten die freiwilligen Helfer gerade in diesem Jahr besonders viel Arbeit in die Anlage investiert. Unter anderem wurde das Babybecken komplett erneuert und es gab einen Austausch der Türen im Umkleidebereich. „Wenn dann keiner kommt, ist das natürlich sehr frustrierend“, betont Pott.
Der Förderverein hofft nun, dass sich die Zahlen bis zum Ende der Saison am 31. August noch etwas verbessern. „Wir machen danach Kassensturz und sehen dann weiter“, sagt Rainer Hösterey. Durch Rücklagen könne das Bad nach seiner Einschätzung im nächsten Jahr wahrscheinlich wieder öffnen. „Sollte sich das jetzige Ergebnis aber 2015 wiederholen, ist definitiv Schluss“, macht Hösterey klar.
Warum es in dieser Saison so schlecht läuft, kann er nur vermuten. „Wir hatten im letzten Jahr insgesamt einen sehr heißen August, das hat uns natürlich sehr geholfen“, sagt der Vorsitzende der Betreibergesellschaft. Diesmal seien es dagegen oft nur einzelne schöne Tage gewesen. „Die Leute brauchen immer ein wenig, bis sie an einen Freibadbesuch denken“, erklärt Stephan Pott.
Immerhin seien die Veranstaltungen, wie die Schlagerparty am vergangenen Samstag gut besucht gewesen. „Das kann aber natürlich keine ganze Saison auffangen“, sagt Pott.
Das Freibad erhält seit 2012 keinerlei finanzielle Unterstützung mehr durch die Stadt. Die fehlenden Gelder werden durch Spenden aufgefangen. Durch die Gründung einer Betreibergesellschaft sind die Ehrenamtler seit dem vergangenen Jahr zudem offiziell Pächter. Deshalb sind noch Grundabgaben in Höhe von jährlich 5000 Euro zu leisten. Auch dadurch ist die Einrichtung auf möglichst viele Besucher und die entsprechenden Einnahmen dringend angewiesen. Nach den Abriss des Vohwinkeler Hallenbades ist das Freibad im Stadtteil die letzte Möglichkeit zum Schwimmen.