Integration geht durch den Magen
Türkischer-islamischer Kulturverein feierte Gemeindefest.
Vohwinkel. Süße Backwaren, würzige Ravioli, gefüllte Teigtaschen: „Alles selbst gemacht, zum Teil unbekannt und absolut frisch“, sagt Feride Akca und deutet auf einen voll gedeckten Tisch beim Gemeindefest in Vohwinkel. Ein buntes Meer an Köstlichkeiten wartet dort, das den Geschmack möglichst vieler Besucher treffen und damit für neue und bleibende Eindrücke sorgen soll. „Unsere Kultur beginnt beim Essen und hört bei religiösen Fragen auf. Heute hat jeder die Möglichkeit, das einmal kennenzulernen.“
Beim Stichwort „Kennenlernen“ hakt Sahin Biber, Vorsitzender des türkisch-islamischen Kulturvereins Diyanet, ein: „Wer möchte, bekommt heute sogar eine Führung durch die Moschee. Viele wissen gar nicht, was eine Moschee eigentlich ist und haben dadurch Berührungsängste.“
Zum zehnten Mal lud der Diyanet-Verein am Wochenende von Freitag bis Sonntag zum Gemeindefest in die Ditib Moschee an der Spitzwegstraße ein. Mit der Veranstaltung soll die türkische Kultur präsentiert, sowie der religiöse und kulturelle Dialog zur Integration gefördert werden.
Eine gut funktionierende Nachbarschaft — „das ist unserer Gemeinde besonders wichtig“, sagt Sahin Biber. Um dieses Ziel auch künftig nicht aus den Augen zu verlieren, seien möglichst viele unterschiedliche Vereine und Einrichtungen eingeladen worden. Das Resultat: „Am Freitag hatten wir hier ein bunt gemischtes Publikum. Es waren viele verschiedene Nationalitäten vor Ort“, so der Vorsitzende am Samstag. Während vor der Moschee in Vohwinkel exotische Gerüche lockten, konnten Kinder hinter dem Gebäude auf einer Hüpfburg ausgelassen toben. Es gab außerdem Kinderschminken, Waffeln und Eis.
Auch die Jugendabteilung des türkisch-islamischen Kulturvereins war mit einem Infostand vertreten. Etwa 100 ehrenamtliche Helfer waren das Wochenende über im Einsatz. Darunter nicht bloß Mitglieder des Vereins, sondern auch viele Nachbarn und Sponsoren.