Nach Kupfer-Diebstahl-Serie wollen Bürger Wache schieben
Anwohner am Westpark sind entsetzt, ersten Ärger gab es bereits im Herbst 2008 am Bremkamp.
Vohwinkel. Ein böses Erwachen gab es am Dienstag für viele Anwohner der Siedlung Westpark. Im großen Stil wurden in der Nacht auf Dienstag Kupferrohre und Abdeckungen abmontiert und gestohlen. Allein am Filchnerweg sind gut 20 Häuser betroffen. Der Schaden liegt bei etlichen tausend Euro.
Und es war nicht das erste Mal, dass der Westpark von Dieben heimgesucht wurde. Bereits im Herbst letzten Jahres wurden dort und in der benachbarten Siedlung am Bremkamp mehrfach Kupfer. Zu allem Übel brachen Diebe im vergangenen Dezember auch noch in zwei Häuser ein und erbeuteten Schmuck sowie Bargeld. Die Anwohner sind angesichts der Ereignisse verunsichert und befürchten, dass die Diebe wiederkommen.
"Den Schaden bezahlt mir keine Versicherung", ärgert sich zum Beispiel Arno Schabedoth. Der Siedler zeigt auf die leeren Klemmen, an denen bis vor kurzem noch ein langes Kupferrohr befestigt war. Wesentlich schlimmer hat es Peter Preuße getroffen. 30 Meter Mauer waren vor seiner Garage mit Kupfer verkleidet. Jetzt sind nur noch die kahlen Unterlagen zu sehen. Gleich drei Mal haben die Diebe bei ihm seit Oktober zugeschlagen und 2500 Euro Schaden hinterlassen. "Ich wohne seit 35 Jahren hier, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagt Preuße.
Mittlerweile versuchen viele Siedler, ihre Kupferrohre oder Abdeckungen so gut es geht zu sichern. "Man kann sie nieten und löten, aber auch das ist keine Garantie", erläutert Dachdeckermeister Waldemar Lischka, der an diesem Tag gut zu tun hat. Im vergangenen Oktober ha er gestohlene Regenrohre der nahe gelegenen Kirche St. Ludger erneuert. Letzten Samstag wurden sie trotzdem mitgenommen.
"So kann es nicht weitergehen", betont Siedlungsvorsitzender Marcus Rudolph, der mit seiner Familie eines der Einbruchsopfer vom Dezember ist. Auch in der vorletzten Nacht wurde ihm eine große Blumenschüssel aus Kupfer entwendet. Er und viele Siedler sind mit ihrer Geduld am Ende. "Wir haben ein sehr mulmiges Gefühl, denn es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis wieder etwas passiert", so Rudolph.
Er plant daher eine Bürgerwache, die auch regelmäßig nachts nach dem Rechten sieht. Die Polizei beurteilt das jedoch kritisch. "Wir haben natürlich großes Verständnis für die Sorge der Menschen, aber es ist unsere Aufgabe, für Sicherheit zu sorgen", erklärt Polizeisprecher Alexander Kresta auf WZ-Nachfrage. Er räumt allerdings ein, dass die Möglichkeiten der Polizei zur Prävention in diesem Fall begrenzt sind. Gleichwohl soll im betroffenen Gebiet in Zukunft verstärkt Streife gefahren werden.