Ehemalige Astrid-Lindgren-Schule Neuer Name für alte Schule

Die ehemalige Astrid-Lindgren-Schule hat sich nach der Künstlerin Ulle Hees benannt.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Es war das schönste Geschenk passend zur Umbenennung. Die Ulle-Hees-Schule kann sich gleich über mehrere großformatige Werke der Vohwinkeler Künstlerin freuen. Dazu gehören sechs gerahmte Kreidezeichnungen und zwei Originalentwürfe zu den Skulpturen von Minna Knallenfalls und Zuckerfritz. Gregor Hees, der Sohn der Bildhauerin und ihr Nachlassverwalter Marcus Stobbe stifteten sie als Dauerleihgabe.

Die Kunstwerke haben im Schulgebäude bereits einen Ehrenplatz bekommen. Beim gestrigen Festakt zur Feier der Umbenennung war die Freude bei allen Beteiligten groß. Auch der neue Schriftzug wurde bereits vorgestellt. Hintergrund der Namensänderung ist die Zusammenlegung mit der ehemaligen Förderschule Hufschmiedstraße. Durch die Neustrukturierung entschied sich die Schulkonferenz für eine Umbenennung der ehemaligen Astrid-Lindgren-Schule.

Bei der Wahl des Namens durften die Schüler mitbestimmen. Sie haben sich ganz bewusst für Ulle-Hees entschieden. Die Künstlerin, die in Vohwinkel aufgewachsen ist, hat in den 50er Jahren selbst die Schule an der Brucher Straße besucht. Damals war es noch eine Frauenoberschule. Mit der Umbenennung schließt sich ein Kreis.

„Ulle-Hees-Schule klingt doch sehr positiv“, sagt Schülersprecherin Siria. Sie ist großer Fan von den Werken der Bildhauerin. „Die sind einfach einzigartig“ schwärmt die 15-Jährige. Der gleichaltrige Chanssard kann den Zeichnungen und Entwürfen einiges abgewinnen. „Der neue Name passt gut“, sagt er. Während einer Projektwoche hatten die Schüler das Leben von Ulle Hees erforscht und eigene Werke erstellt. Dazu gehören unter anderem kleine Nachbildung der Skulpturen aus Ton.

Für Marcus Stobbe war es eine naheliegende Entscheidung, der Schule einen Teil der Kunstwerke zur Verfügung zu stellen. „Das wäre ganz im Sinne von Ulle Hees gewesen“, sagt der Nachlassverwalter. Schulleiterin Carmen Birnbach bedankte sich ausdrücklich für die Stiftung der Werke. Bezüglich der Namensänderung lobte sie das Engagement von Lehrern, Schülern, Eltern und den beteiligten Mitgliedern der Verwaltung. „Es war ein langer Weg, aber es hat sich gelohnt“, betont Birnbach. Die Vohwinkeler Politik hat die Umbenennung mehrheitlich mitgetragen. „Wir schätzen den besonderen Bezug der Künstlerin zur Schule“, sagte Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann.

Ganz unumstritten war die Namensänderung allerdings nicht. Die FDP hatte sich für eine Weiterführung als Astrid-Lindgren-Förderschule ausgesprochen. Mit Verweis auf die neue Struktur hatten sich die Schulkonferenz und die zuständigen Gremien aber dagegen entschieden. Die Aufnahme der Schüler aus Elberfeld hatte zu Veränderungen geführt. Zusätzliche Räume im angrenzenden Backsteingebäude an der Rottscheidter Straße stehen für sie. Hier ist auch die schulhistorische Sammlung untergebracht.

Angeschlossen an den Vohwinkeler Standort ist die Schule für Kranke in Elberfeld. Unterrichtet werden im Stadtteil die Klassen eins bis zehn. Mit 15 bis 16 Schülern sind die Klassengrößen bewusst klein. „Dadurch können wir eine intensive Betreuung gewährleisten“, erläutert Carmen Birnbach. Teilweise würden zwei Lehrer unterrichten, die auf Sonderpädagogik spezialisiert sind. „Wir richten uns an Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen“, sagt die Schulleiterin. Die Förderung wurde um die Themen soziale und emotionale Entwicklung sowie Sprache erweitert.