O-Busse: Finanzhilfen für die Anbindung bis Vohwinkel?
Investor und VRR wollen die Verlängerung der O-Bus-Linie zum Bahnhof Vohwinkel unterstützen. Stadt winkt ab: Das Geld reiche trotzdem nicht.
Vohwinkel. Neue Hoffnung gibt es für die von Bürgern und Politikern immer wieder geforderte Anbindung der O-Bus Linie 683 an den Bahnhof Vohwinkel. Bisher ist der dafür notwendige Umbau des denkmalgeschützten Bahnhofsvorplatzes aus Geldmangel gescheitert. Doch jetzt könnte Bewegung in das Projekt kommen: Bei einem runden Tisch in der vergangenen Woche in Gräfrath mit verschiedenen Beteiligten kündigte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) eine deutliche finanzielle Förderung der Umbaupläne an.
Auch der Wülfrather Unternehmer Uwe Clees, der in Vohwinkel das Großbauprojekt Kaisermeile realisieren will, stellte seine Unterstützung in Aussicht. Wie diese konkret aussehen soll, ist aber noch unklar, denkbar wäre für ihn etwa eine Vorfinanzierung. Die Bahn als Grundstückseigentümer würde den Vorplatz kostenlos zur Verfügung stellen. Notwendig bliebe allerdings weiterhin eine Beteiligung der Stadt.
Diese sieht das Vorhaben aufgrund ihrer desolaten Finanzlage nach wie vor kritisch. "Wir haben weder jetzt noch zukünftig Geld für Projekte jenseits unserer Pflichtaufgaben", sagt Kämmerer Johannes Slawig - auch in Bezug auf eine mögliche Vorfinanzierung durch Uwe Clees.
Vohwinkels Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) ist da optimistischer. Er hatte den runden Tisch zusammen mit seinem Solinger Amtskollegen Udo Vogtländer (SPD) organisiert und wertet das Ergebnis als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. "So nah dran an einer Lösung waren wir noch nie", betont er. "Angesichts der neuesten Entwicklungen hoffe ich, dass die Stadt diese enorme Chance erkennt", sagt Fragemann.
Tatsächlich wäre eine O-Bus-Verlängerung für den Wuppertaler Westen ein wichtiger Meilenstein. Bis jetzt liegt der Endhaltepunkt der Linie 683 in der Rubensstraße fast einen Kilometer vom Bahnhof entfernt. Nicht nur für Berufspendler ist das schon lange ein Ärgernis, zumal für die O-Busse auf Solinger Seite gerade mit rund 400.000 Euro der neue Bürger Bahnhof samt entsprechender Verlängerung eingerichtet wurde. So sieht man es auch beim VRR.
"Wir bewerten das Projekt als äußerst förderungswürdig", sagt Sprecherin Concetta Wilhelm. Über die Höhe der Gelder gibt es allerdings noch keine Aussage. Es dürfte aber kein geringer Betrag sein. Im Moment wird der Umbau des Bahnhofsvorplatzes mit mindestens 160.000 Euro veranschlagt. Hier muss eine Wendeschleife für die neuen und längeren Fahrzeuge gebaut werden. Bei einer ansprechenden Gestaltung des gesamten Platzes könnten die Kosten wesentlich höher liegen. "Immerhin haben wir jetzt den VRR und einen wichtigen Investor auf unserer Seite. Da muss doch etwas möglich sein", sagt Heiner Fragemann.