Vohwinkel Ringen ums Schulzentrum West

Die Grundschule Yorckstraße sollte im Schulzentrum West unterkommen. Nun gibt es Konkurrenz aus Barmen.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Die Schüler, Eltern und Lehrer der Grundschule Yorckstraße würden lieber heute als morgen die Umzugskartons packen. Im Herbst steht der Wechsel vom Provisorium am Elfenhang ins Schulzentrum-West an (Siehe Infokasten). Dort soll die Yorckstraße in der auslaufenden Hauptschule eine dauerhafte Heimat finden.

Das alte Schulgebäude musste Ende 2013 wegen Schimmelbefalls aufgegeben werden. Der Umzug an die ehemalige Grundschule Elfenhang stieß damals auf wenig Begeisterung. Vor allem der längere Schulweg ist für viele Kinder und Eltern bis heute eine Herausforderung. Mit der Aussicht auf das aufwendig sanierte Hauptschulgebäude in direkter Nähe des früheren Standorts arrangierten sich alle Beteiligten zähneknirschend mit der Situation. Doch genau diese Regelung sorgt jetzt für Diskussionen.

Der Wuppertaler Stadtverband der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft schlägt die Nutzung des für die Yorckstraße vorgesehenen Gebäudeteils durch die Hauptschule Barmen-Südwest vor. Dazu gibt es einen Brief an die Mitglieder des Schulausschusses. Darin wird unter anderem bemängelt, dass es künftig keinen Hauptschulstandort mehr im Wuppertaler Westen gibt.

Bei der Stadt stößt der Vorschlag auf wenig Begeisterung. Gleichwohl ist die Gewerkschaft der Meinung, gute Argumente zu haben. Ihr Urteil zur bisher vorgesehenen Regelung ist eindeutig. „Wir halten den Umzug der Grundschule Yorckstraße zum Nocken für eine Fehlentscheidung“, sagt Helga Krüger vom Leitungsteam. Nach ihrer Meinung müsse gerade vor dem Hintergrund einer großen Zuwanderung von Menschen anderer Nationen die Schulentwicklungsplanung vergangener Jahre kurzfristig überdacht werden. „Die Hauptschule ist dabei ein wichtiger Faktor“, findet Krüger. Sie verweist außerdem darauf, dass für die Grundschule Umbauarbeiten im sanierten Hauptschulgebäude Vohwinkel notwendig sind. „Wir haben ernsthafte Zweifel, ob dies sinnvoll und ressourcenschonend ist.“

Zudem sei der Standort der Hauptschule Barmen Südwest an der Gewerbeschulstraße in einem „erbärmlichen Zustand“. Trotzdem möchte die Stadt am ursprünglichen Vorhaben festhalten. „Der Umzug der Grundschule an den Nocken ist lange verabredet und wir brauchen hier Planungssicherheit“, betont Schuldezernent Stefan Kühn (SPD). Für ihn ist ein weiteres Argument, dass sonst über 300 Schüler aus Barmen nach Vohwinkel pendeln müssten, was mit hohen Kosten verbunden sei. „Auch die Umbaumaßnahmen halten sich in Grenzen“, sagt Kühn.

Zudem gebe es weitere Verknüpfungen im Stadtteil. Der Elfenhang werde für die Schüler der noch zu sanierenden Grundschule Nathrather Straße benötigt. In der Vohwinkeler Bezirksvertretung verweisen die Politiker auf die gemachten Zusagen. „Daran müssen wir uns halten“, erklärt der stellvertretende Bezirksbürgermeister Steffen Hombrecher (CDU). So sehen es auch die Eltern der Yorckstraße. „Das ist für uns eine ganz klare Sache“, sagt Schulpflegschaftsvorsitzende Salina Gromnitza. „Ein Rückzieher wäre eine Katastrophe für uns“, betont sie.