Siegersbusch: Stadt entschuldigt sich
Die späte Benachrichtigung der Mieter über den drohenden Abriss des Gebäudes sei ein Fehler gewesen.
Vohwinkel. Im Zuge der Aufregung über den möglichen Abriss des Hauses Siegersbusch 19 in Vohwinkel entschuldigt sich die Stadt jetzt für die späte Benachrichtigung bei den Mietern. Diese erfuhren erst bei der jüngsten Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung von den entsprechenden Verwaltungsplänen und reagierten entsprechend geschockt. Falls es zur Umsetzung des Bauvorhabens kommt, sollen 16 Kleingartenparzellen südwestlich der Straße Siegersbusch einer Bebauung mit vier bis fünf Mehrfamilienhäusern weichen. Für eine entsprechende Erschließung wäre nach Aussage der Stadtplanung ein Abriss des Mietshauses Siegersbusch 19 nötig.
Dieses gehört noch dem Wuppertaler Gebäudemanagement, wie etwa 20 weitere Gebäude, die vermarktet werden sollen. "Wir haben es versäumt, unsere Mieter im Vorfeld ausreichend zu informieren und das tut uns natürlich leid", sagt Martina Eckermann vom Wuppertaler Presseamt. Die Stadt will nun das Gespräch mit den Bewohnern suchen. Eckermann betonte außerdem, dass sich die Verwaltung bei der Entwicklung der Fläche erst am Beginn des Verfahrens befinde und eine Bebauung sowie der damit verbundene Abriss noch nicht feststünden.
"Wir werden natürlich alle Bedenken und Anregungen der Bürger aufnehmen", so die Presseamtsleiterin. Gleichwohl rechnet die Stadt im beschleunigten Verfahren mit einer Offenlegung der Pläne bereits im nächsten Jahr. Streit dürfte es derweil mit den Kleingärtnern geben. Nach Aussage der Verwaltung handelt es sich hier um einzelne "Grabelandparzellen", die nicht nach dem Bundeskleingartengesetz zu beurteilen seien. Dagegen wollen sich die Gartenpächter wehren. Auch die Hausbewohner und Nachbarn am Siegersbusch haben gegen das Bauprojekt Widerstand angekündigt. Von der Vohwinkeler Bezirksvertretung gibt es ebenfalls ein klares Nein zur Bebauung und zum Abriss. "Die Grünanlage besitzt eine besondere Qualität und beim Siegersbusch 19 handelt es sich außerdem um ein wichtiges historisches Gebäude", sagt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann.