Jahresrückblick 2017 Sonnborn: Das Brachgelände könnte bald Geschichte sein
Erst Johanniter, jetzt Lebenshilfe — es tut sich was im Quartier.
Entwürfe, wie das „neue Eingangstor“ Sonnborns einmal aussehen könnte, hatte Herwarth von Baum schon vor sich auf dem Tisch liegen. Er betreute ehrenamtlich ein Projekt, mit dem der Johanniterorden die seit Jahrzehnten vor sich hin gammelnde Fläche neben der Sonnborner Hauptkirche beleben wollten.
Doch die Pläne zum „Senioren-Service- Wohnen“, wie es der Orden betitelt hat, liegen seit Januar auf Eis. Die Stadt habe den Johannitern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht — sagen diese. Der Grund: Die Planungen des Ordens sahen vor, dass an der Ecke Sonnborner Straße/ Kirchhofstraße neben mehreren Gebäuden mit barrierefreien Wohnungen ein Gebäuderiegel entstehen sollte, der unter anderem auch Platz für eine Tagespflegeeinrichtung bieten soll. Doch das lehnte die Stadt ab. Der derzeitige Bedarfsplan sehe keinen weiteren Bedarf für eine Tagespflege vor, hieß es in einem Schreiben von Sozialdezernent Stefan Kühn an die Johanniter.
Mitte Juni kam erneut Bewegung in die Sache — jedoch anders, als von den Johannitern geplant: Auf dem Gelände, auf dem sich unter anderem ein unbefestigter Parkplatz befindet, könnte eine Kita entstehen. Die Stadt war mit dieser Idee an den Johanniter-Orden herangetreten, könnte sich diesen als Träger vorstellen, bestätigt Sozialdezernent Stefan Kühn Anfang Juni. Die Johanniter zogen sich jedoch aus dem Projekt zurück.
Erst im Herbst gab es Neuigkeiten: Entstehen sollen auf dem Areal Wohnungen — zum Teil gefördert, zum Teil im Rahmen einer „Baugruppe“ sowie eine Kita. Die Gebäude sollen zwei- bis viergeschossig sein und sich der bestehenden Bebauung anpassen, sagte Anja Schacht vom Büro GNA Architekten in einer Sitzung der BV Elberfeld-West. Ganz wichtig sei aber, dass das Konzept, das gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde ausgearbeitet wurde, ein Quartierzentrum und ein Versammlungsplatz für Sonnborn vorsieht. „So etwas fehlt dort nämlich“, sagte Schacht. Red