Sportplatz unbenutzbar: Ärger über die Baustelle
Die Stadtwerke bauen am unteren Ludgerweg zurzeit einen Regenwasserkanal. Die Westpark-Siedler fühlen sich schlecht informiert.
Stolz waren die Altherren-Sportler der "Westpark-Grasshoppers", nachdem sie den Sportplatz am Ludgerweg in Eigenarbeit hergerichtet hatten: "Wir wollten die Initiative ergreifen und den Platz wieder schön machen", hatte Fritz Slomke vom Amundsenweg seinerzeit zum ehrenamtlichen Engagement erklärt. Die rüstigen Männer der Siedlergemeinschaft Westpark waren mit Spaß an der Sache - ein gutes Stück Arbeit für die Herren - immerhin alle im Alter zwischen 75 und 80 Jahren.
Für "ihren" Platz hatten sie sich ins Zeug gelegt, sogar Sand gesponsert bekommen und strahlend "Einweihung" gefeiert. Doch jetzt ist den Senioren das Lachen vergangen. Denn von der aufgeräumten Sportfläche, die die "Westpark-Grasshoppers" zum Saisonstart nächste Woche eigentlich wieder bespielen wollten, ist derzeit nicht mehr viel übrig: "Der halbe Platz ist weg", sagt Fritz Slomke.
In der Tat sieht das Spielfeld nicht besonders einladend aus - zumal Baufahrzeuge auf dem Grün stehen. "Wir können uns ja behelfen", sagt Slomke, "und nutzen den verbliebenen Teil des Felds. Aber der Platz ist doch auch für die Jugendlichen da."
Der Unmut in der Siedlung ist noch aus einem anderen Grund groß: "Hier hat niemand von den Arbeiten der WSW gewusst", reklamieren die Bewohner der Siedlungsgemeinschaft.
Von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) gibt es dazu eine Erklärung: "Wir haben Infobriefe verteilt", sagt WSW-Sprecher Holger Stephan. Üblicherweise geschehe das aber nur in unmittelbarer Nachbarschaft der jeweiligen Baustellen - in diesem Fall also im unteren Ludgerweg.
Gebaut wird nach Auskunft der WSW ein Regen- und Schmutzwasserkanal. Ziel ist es, das Gebiet im oberen Teil der Siedlung zu entwässern. Größere Verkehrsprobleme würden durch die Baustelle am unteren Ludgerweg aber nicht entstehen: "Es ist eng, aber der Verkehr fließt", so Stephan. Bis Ende April werde noch an dieser Stelle gearbeitet, dann ziehe die Baustelle weiter. Insgesamt dauert die Baumaßnahme nach Auskunft der Stadtwerke rund sechs Monate.
Für die Senioren-Sportler am Westpark ist die wichtigste Frage: "Was passiert mit dem Sportplatz?" Von den Stadtwerken gab es dazu gestern eine Antwort: "Der wird von uns wieder hergerichtet".