Vohwinkel-Planung: Bürgergruppe soll nun doch mit ins Boot

Nach heftigen gegenseitigen Angriffen gehen Bürgergruppe und Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann jetzt auf Schmusekurs.

Vohwinkel. Es war ein Bild seltener Harmonie. Nach dem heftigen Schlagabtausch zwischen der Bezirksvertretung und der Bürgergruppe "Wir tun was" über die Frage der Stadtteilentwicklung an Lienhardplatz und Kaiserstraße bemühte sich Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) beim letzten WTW-Treffen, die Wogen zu glätten. Dabei nahm er Stellung zum Sachstand und betonte das gemeinsame Interesse aller Vohwinkeler an einer möglichst guten Lösung.

In den vergangenen Wochen hatte sich ein schwerer Streit an der WTW-Kritik entzündet, die Bezirksvertretung informiere zu schlecht oder gar nicht über das Thema. Nachdem Heiner Fragemann dies bei der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung deutlich zurückgewiesen hatte, war ihm von der Bürgergruppe unter anderem Arroganz vorgeworfen werden.

Nun gibt es versöhnlichere Töne. Dabei stellte der Bezirksbürgermeister der Bürgergruppe in Aussicht, die WTW-Teilnahme an der kommenden Vohwinkeler Runde mit Stadtspitze und Bürgerverein zu unterstützen.

"Es ist wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen", erklärte Heiner Fragemann. Dabei lobte er ausdrücklich die Aktivitäten des Bürgerstammtischs und bestärkte die WTW-Gruppe, mit ihrem Engagement weiterzumachen.

Diese Aussagen überraschen, hatte der Bezirksbürgermeister doch erst in jüngster Vergangenheit betont, Themen wie die Lienhardplatz-Randbebauung oder die Investoren-Pläne an der Kaiserstraße könnten nicht am Stammtisch behandelt werden.

Bei "Wir tun was" stieß die Gesprächsbereitschaft Fragemanns auf positive Resonanz. "Wir haben eben Sorge, dass nichts passiert", sagte WTW-Mitglied Thomas Schaller.

Die Bürgergruppe hatte selbst ein Gespräch mit Investor Uwe Clees geführt und ihn zur vergangenen Sitzung eingeladen. Clees hatte dies jedoch mit der Begründung abgelehnt, er wolle das Projekt nicht gefährden. "Diese Antwort zeigt doch, dass das Thema sehr komplex ist", sagte Heiner Fragemann.

Er wies mit Blick auf die Kaufland-Diskussion darauf hin, dass der gewinnorientierte Ansatz des Investors und das städtebauliche Interesse Vohwinkels nicht leicht zu vereinbaren seien. Langsam komme aber Bewegung in das Thema. "Gerade gab es eine Konsensrunde mit der Industrie- und Handelskammer, dem Bergischen Einzelhandelsverband, der Bezirksregierung und Spitzenvertretern des Bergischen Städtedreiecks", so Fragemann.

Möglicherweise sei bereits Ende des Jahres eine frühzeitige Bürgerbeteiligung möglich. "Wir waren immer aktiv bei diesem Thema, aber dürfen mit Rücksicht auf Investor und Verwaltung nicht alle Abläufe öffentlich machen", betonte der Bezirksbürgermeister.