Zwei Jubilarinnen feiern ihren 100. Geburtstag
Martha Fenge und Margarete Heimerdinger freuten sich über Gäste.
Cronenberg/Elberfeld. Dass sich Martha Fenge zu ihrem hundersten Geburtstag als Ur-Cronenbergerin bekennt, ist verständlich. Geboren in Berghausen lebte sie später mit den Eltern in einem Doppelhaus an der Kohlfurther Straße, ehe es sie und ihren Mann, den sie in einer evangelischen Jugendgruppe kennengelernt hatte, 1972 in den Schwarzwald zog.
Doch die Sehnsucht nach ihrer Heimat war zu groß: „Hier in Cronenberg gefällt mir einfach das Bergige so gut. Und so sind wir 1980 zurück in die Oveniusstraße gezogen“, erzählt die Jubilarin gut gelaunt. Besonderen Spaß habe sie bei den zahlreichen Bergwander-Urlauben gehabt, wo sie stolz Fotos vom Matterhorn und der Zugspitze zeigt: „Von dort oben hatten wir einen wunderbaren Ausblick“, erinnert sich Martha Fenge, deren Vater in seiner Messerschmiede Rohlinge für die Solinger Schneidwarenindustrie produzierte, während sie selbst als kaufmännische Angestellte tätig war. „Mein Mann, der 2005 verstorben ist, hatte keine Ruhe im Hintern und wir sind immer losgezogen, um in den Bergen zu wandern“, lacht sie. Sohn Wolfgang und seine Frau Gabriele, die seit 35 Jahren in Konstanz am Bodensee leben, ließen die Jubilarin im Städtischen Altenheim Cronenberg gemeinsam mit den Enkeltöchtern Regina und Christine sowie den Urenkeln Julius (4), Felix (2) und Jonas (4) hochleben. „Von mir aus kann es so weitergehen wie bisher“, sagt sie zufrieden: „Es war immer gut.“
Margarete Heimerdinger feiert im Kreise ihrer Lieben ihren 100. Geburtstag in Elberfeld. Margarete Heimerdinger hat zwei Weltkriege erlebt und kann auf Höhen und Tiefen zurückblicken. „Ich habe mich aber nicht aufgegeben, sondern mich immer durchgeboxt“, sagt die zierliche 100-Jährige stolz.
Margarete Heimerdinger hat schon viele Orte in ihrem Leben gesehen. 1919, da war das Geburtstagskind gerade sechs Jahre alt, musste die Familie aus Elsass-Lothringen flüchten. „Mehr als 70 Kilo Handgepäck durfte man nicht mitnehmen.“ Erst verschlug es die Familie t nach Braunschweig, dann nach Gera in Thüringen. „Hier habe ich meinen Mann kennengelernt und 1934 geheiratet“, berichtet sie, im Krieg und auch danach habe sie sich mit ihren Kindern „durchschlagen“ müssen. „Ich habe jede Arbeit angenommen.“ Hart sei es früher gewesen, die Not habe erfinderisch gemacht: „Wir haben auch Pilze gesammelt und sie beim Fleischer eingetauscht.“ Obwohl es eine schwierige Zeit war, erinnert sich Margarete Heimerdinger gern. „Trotz allem, ich war immer zufrieden. Und eines hatte die 100-Jährige noch nie in ihrem Leben: „Langeweile kenne ich nicht“, sagt sie und lacht.