Service-Wohnen Stiftung will zwei neue Demenz-Wohngemeinschaften in Wuppertal schaffen
Wuppertal · Tag der offenen Tür der Heinrich Feuchter-Stiftung
Wenn die Dr. Heinrich Feuchter-Stiftung zum Tag der offenen Tür einlädt, dann ist das auch für Menschen in den Elberfelder Quartieren Uellendahl, Westfalenweg oder Hans-Böckler-Straße ein kleines Volksfest. Und das ist Absicht: „Wir möchten uns den Menschen hier in der näheren Umgebung vorstellen und unsere Dienste anbieten“, sagt Thomas Kirst, seit sechseinhalb Jahren Geschäftsführer der Einrichtung, die sich nach wie vor großer Beliebtheit bei der älteren Generation erfreut und auf eine lange Warteliste hinweisen kann.
„Bei uns haben viele Menschen aus der unmittelbaren Umgebung einen Altersruhesitz gefunden, wobei es aber auch Angehörige gibt, die gern ihre Verwandten aus anderen Städten oder Stadtteilen hier bei uns unterbringen und sie so ohne großen zeitlichen Aufwand besuchen können“, nennt Kirst einen weiteren Vorteil der engen Verknüpfung mit dem Quartier rund um den Westfalenweg.
Am Samstag war erst einmal gute Laune angesagt, als bei ein wenig bedecktem, aber freundlichem Himmel die Bewohnerinnen und Bewohner mit den Angehörigen und den wissbegierigen Besuchern unter Baldachinen an den Tischen saßen, Kaffee, Waffeln, Kuchen und Torte genossen und unter anderem auch dem Wupperchor lauschten: der beispielsweise mit einem Medley aus den 1960er-Jahren aufwartete. So mancher wippte mit versonnenem Blick mit bei „Marina“ oder „Lucky Lips“.
„Der Wupperchor gehört beim Tag der offenen Tür seit Jahren zu unseren Stammgästen“, so Kirst – einst selbst Chormitglied – der auch darauf hinwies, dass sich die Trommelgruppe, die ebenso für Unterhaltung beim Kaffee sorgte, zum Teil auch aus Bewohnerinnen und Bewohnern der Stiftung zusammensetzt.
Doch neben den musikalischen und leiblichen Genüssen bei munterem Plausch, zu denen auch Currywurst, Pommes und Bier gehörten, waren vor allem Informationen angesagt zu den Themen „Betreutes Wohnen“, „Service-Wohnen“ und „Häusliche Pflege“ sowie der Quartiersarbeit. Wer wollte, konnte sich beispielsweise bei Führungen durch die Einrichtung einen Eindruck von den Zimmern verschaffen, in die die Bewohnerinnen und Bewohner ihr eigenes Mobiliar mitbringen können. „Das erleichtert auf jeden Fall die Eingewöhnung“, so Thomas Kirst.
2025 sollen zehn Wohnungen das Angebot ergänzen
Das Betreute Wohnen umfasst barrierefreie Appartements in gehobener Ausstattung mit teilweisem Blick auf Wuppertal, regelmäßigen Freizeitangeboten, Notfallversorgung und, wenn gewünscht, auch die Einnahme von Mahlzeiten. „Das Angebot wird sowohl von Ehepaaren wie auch von Einzelpersonen gebucht,“ heißt es. 2025 wird dieses Ensemble ergänzt um das Haus Kohlstraße 81, wo zehn weitere Wohnungen (dann insgesamt 47) entstehen.
Das Service-Wohnen ist eine „abgespeckte“ Version des Betreuten Wohnens in der Kohlstraße und in der Hans-Böckler-Straße. Zwölf Häuser umfasst dieser Bereich mit je zwei oder vier Wohnungen, die in den Jahren 2017 und 2019 saniert und den Bedürfnissen von Senioren angepasst wurden, wozu auch die Balkone gehören. „Die Mieter entscheiden, welchen Umfang der Leistungen sie in Anspruch nehmen wollen“, heißt es in einer Beschreibung des Hauses.
Ein weiteres Angebot der Feuchter-Stiftung ist die stationäre Pflege in Wohnungen mit 100-prozentiger Versorgung der bedürftigen Menschen. „Auf unserem Areal werden wir demnächst zwei Gebäude abreißen und dort zwei Demenz-Wohngemeinschaften mit je elf Plätzen entstehen lassen“, schaut Thomas Kirst schon in die nähere Zukunft und versichert, dass auch den Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, optimale Versorgung zuteilwird.
Auch auf einen außerhäusigen Pflegedienst kann die Dr. Heinrich Feuchter-Stiftung hinweisen. Dafür ist Frank Steinbrink verantwortlich. „Der Fuhrpark der Feuchter-Mobile umfasst acht Fahrzeuge, von denen die Hälfte Elektrofahrzeuge sind, was sich wegen der kurzen Strecken natürlich anbietet“, erklärt Steinbrink, der aber auch verrät, dass die Batterieleistung der Elektrofahrzeuge bei kalten Temperaturen deutlich nachlässt. „Zum Glück hat die Stiftung zwei Ladesäulen, sodass es da kaum Probleme gibt.“
Fragt man die Bewohnerinnen und Bewohner nach ihren Eindrücken von ihrer neuen Heimat, so hört man überwiegend Positives. „Und die Kosten hier bewegen sich etwa auf gleicher Höhe wie die gleichartiger Einrichtungen“, versichert Thomas Kirst, der die Frage, ob er dereinst auch hier seinen Lebensabend verbringen würde, im Brustton der Überzeugung mit „Ja“ beantwortet. „Glauben Sie mir, ich habe im Laufe meiner beruflichen Laufbahn schon viele Einrichtungen dieser Art kennengelernt. Und diese ist die Beste.“