Von Aglaia bis Zauberflöte: Die Unicef-Gala für Kinder in Syrien war ein voller Erfolg
Drei Stunden Oper, Musical und Chorgesang im Opernhaus.
Wuppertal. Fast drei Stunden lang gab es Musik vom Feinsten. Die 9. Unicef-Gala im Bergischen Land war ein voller Erfolg. Zwar konnte nicht vor ausverkauftem Haus gespielt werden, aber Organisator Karl Heinz Nacke zeigte sich trotzdem zufrieden: „Es gibt offensichtlich Leute, die nicht nur an Fußball denken.“ Zusammen mit Dramaturgin Ulrike Olbrich führte er durch die Veranstaltung.
Die Vorverlegung auf 16 Uhr hatte dem Kartenverkauf neuen Schwung gegeben und die Besucher konnten am Samstag zum Fußballspiel zu Hause sein. Zuvor bekamen sie jedoch einen abwechslungsreichen Mix aus Opern-, Operetten- und Musicaltiteln geboten. Zugunsten von Kindern in Syrien traten alle Künstler unentgeltlich auf.
Mit offenem Sopran intonierte Agnieszka Tomaszewska von der Staatsoper Warschau die „Arie of Julieta“ oder Giacomo Puccinis „O mio babbino caro“ aus dessen Oper Gianni Schicchi. Auch die Sopranistin Victoria Safronova riss das Publikum zu Beifall hin. Besonders schön: ihr „Summertime“ von George Gershwin, begleitet am Saxophon von ihrem Ehemann Dimitri Safronova.
Ein Heimspiel war die Veranstaltung für Baritonist Thomas Laske. Ob die „Arie des Barbiers“ aus dem Barbier von Sevilla, die „Toreo-Arie aus der Oper Carmen oder sein Bekenntnis „Da geh ich ins Maxim“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ — die Zuhörer waren begeistert.
Als Schlagersänger feierte der Pole Andrej Lampert erste Erfolge, bevor er seine Liebe zur klassischen Musik entdeckte. Zu Recht, wie seine Darbietung der „Bildnis-Arie“ aus Mozarts Zauberflöte oder die Einladung „Komm in die Gondel“ aus der Oper Nacht in Venedig von Johann Strauß belegten.
Eine perfekte Begleitung für alle Künstler war am Flügel der Operndirektor der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, Stephen Harrison. Überraschungsgast war Annette Luig vom Staatstheater Wiesbaden, deren Sopran ungeahnte Höhen erreichte. Bereits zum fünften Mal unterstützte der Männergesangverein aus Erkrath-Hochdahl die Gala musikalisch. Die rund 70 Sänger zeigten vom sanften Piano bis zum Fortissimo, was in ihren Kehlen steckte.
Auch der Kinderchor der Wuppertaler Bühnen war dabei und gab einen musikalischen Ausblick auf das märchenhafte Kindermusical „Aglaia“, welches am 1. Juni um 15 Uhr im Opernhaus Premiere hat.
Zu den musikalischen Höhepunkten des Konzertes gehörte sicherlich das Duett „Papagena/ Papageno“ aus der Zauberflöte von Laske und Tomaszewska. Dem Thema angemessen, endete die Gala mit einer Zugabe von Laske: „You never walk alone“.