Nahverkehr WSW gestalten die zentrale Haltestelle in Ronsdorf neu

Ronsdorf. · In der BV Ronsdorf wurden die aktuellen Planungen vorgestellt. Arbeiten sollen bis Sommer abgeschlossen sein.

Im nächsten Jahr soll die Haltestelle „Ronsdorf Markt“ an der Staasstraße umgebaut werden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Bis zum kommenden Sommer soll die Bushaltestelle an der Staasstraße am Bandwirkerplatz erneuert und umgebaut werden. Die Baumaßnahme soll um ein Jahr vorgezogen werden, damit die Erneuerung pünktlich zum 275-jährigen Bestehen von Ronsdorf abgeschlossen werden kann. Da aufgrund des engen Zeitplanes Eile geboten ist, musste sich die Bezirksvertretung (BV) auf ihrer jüngsten Sitzung mit dem Thema befassen und über die Varianten zum Umbau der Haltestelle und der künftigen Verkehrsführung in diesem Bereich abstimmen.

Drei Varianten habe das Ressort Straßen und Verkehr der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit dem Umbau der Haltestelle geprüft, erklärte der Abteilungsleiter Straßenbau, Stefan Lederer, den Bezirksvertretern und anwesenden Bürgern. Variante 1 schied dabei schnell aus, da sie einen etwa fünf Meter breiten Gehweg vorsah und in Kombination mit der Straße dazu geführt hätte, dass der Straßenverkehr künftig auch einen Teil des Bandwirkerplatzes hätte nutzen müssen.

Variante 3 findet so gut wie
keine Befürworter in der BV

Damit blieben für die Planer noch zwei Varianten. Variante 2 sieht eine moderatere Verbreiterung des jetzigen Gehweges entlang der Geschäfte und eine Straßenbreite von 6,50 Meter vor. Crux daran: Der westliche Gehweg – also jener entlang des Bandwirkerplatzes – müsste entfernt werden. Bei Variante 3 würden die jetzigen Gehwege „in ihrer Grundstruktur erhalten“ bleiben, betonte Lederer. Der Haken dieser Option: Die Straße wäre mit vier Metern deutlich schmaler, Pkw oder andere Fahrzeuge könnten dann dort haltende Busse nicht mehr überholen.

Genau aus diesem Grund fand Variante 3 unter den Bezirksvertretern auch so gut wie keine Befürworter. Diese Variante führe zu einem „Rückstau der Fahrzeuge“ vom Bandwirkerplatz bis zur Lüttringhauser Straße, mahnte der SPD-Fraktionsvorsitzende Harald Kroll. Der Linken-Vertreter Jürgen Köster bezeichnete die Auswirkungen dieser Verkehrsführung als „Katastrophe“. Zudem könne der Gehweg auf der westlichen Seite der Straße wegfallen, da die Bürger dort über den Platz gehen könnten. CDU-Fraktionsvorsitzende Jana Hornung kritisierte, dass bei einer Umsetzung von Variante 3 die Staasstraße auch für Rettungsfahrzeuge blockiert wäre, wenn dort Busse hielten, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Den kritischen Anmerkungen stimmte die große Mehrzahl der Bezirksvertreter zu. Lediglich Paul Yves Ramette (Grüne) sprach sich für Variante 3 aus. Nach seiner Ansicht würde der Wegfall eines Gehweges dazu führen, dass mehr Menschen die Straße überqueren müssten – was wiederum die Unfallgefahr in dem Bereich erhöhe würde.

In Spitzenzeiten fahren bis zu
18 Busse pro Stunde an und ab

Diese Einschätzung fand unter den übrigen Bezirksvertretern allerdings kein Gehör. Mit lediglich einer Gegenstimme (Ramette) stimmte die BV geschlossen für Variante 2. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung müssen nun in die weiteren Planungen für die Straßenbaumaßnahme eintreten. Im Januar soll der Durchführungsbeschluss dafür vorliegen, ab März gebaut, im Juni dann die neue Bushaltestelle in Betrieb genommen werden. Die Planung ist ambitioniert, aber „machbar“, betonte Lederer; zumindest sofern es nicht zu einem längeren Wintereinbruch komme.

Bei der Haltestelle an der Staasstraße handele es sich „um die zentrale Haltestelle in Ronsdorf“, sagte Ludwig Froning vom Netz- und Infrastrukturmanagement der WSW mobil GmbH. An Werktagen würden dort jeweils bis zu 1000 Menschen einsteigen, in Hochphasen bis zu 18 Busse pro Stunde an- und abfahren.

Die Planungen sehen vor, zwei über vier Meter breite Wetterschutzhäuschen zu errichten, zudem soll das Umfeld schöner gestaltet und aufgeräumt werden. Etwa 20 000 Euro kosten die Aufstellung der Wartehäuschen und die Arbeiten im Umfeld. Froning regte in diesem Zusammenhang eine „Ko-Finanzierung“ an, da es keine Fördermittel für das Vorhaben gebe. Wie die aussehen soll, blieb zunächst unklar. Zugleich erteilte er Vorschlägen, das Dach der Wartehäuschen im Zeichen des wachsenden Klimaschutzes zu begrünen, mit Verweis auf die angespannte finanzielle Lage bei den Stadtwerken eine klare Absage: „Wir werden das rigoros ablehnen!“