Meinung WZ-Kommentar zum Ruf nach einem Bergischen Autogipfel: Vorhersehbare Attacke
Wuppertal · Die Wirtschaft ist neben Sicherheit und Ordnung eines der Hauptthemen, mit denen die Wuppertaler CDU im längst angebrochenen Wahlkampf vor dem Urnengang im kommenden Jahr punkten will.
So hatte es Parteichef Johannes Slawig angekündigt, so wird es nun abgearbeitet. Der Ruf nach einem Bergischen Autogipfel ist insofern parteipolitisch konsequent, aber sinnvoll in der Sache ist er deswegen noch lange nicht. Die Probleme der deutschen Autoindustrie und infolgedessen auch ihrer Zulieferer sind hinlänglich bekannt und werden von der FDP-Fraktion in ihrem Antrag auch nochmals genannt. Lieferkettenprobleme, Rohstoffpreise und der Übergang zur Elektromobilität. Ob die Autobauer vom letzteren Punkt wirklich so überrascht worden sind, wie manche jetzt tun, bleibt deren Geheimnis: Aber wie, bitteschön, soll denn der Wuppertaler OB die weltweit verstrickten Lieferketten flicken und die global bedingten Rohstoffpreise senken? Da kratzt sich auch Henner Pasch am Kopf, der als IHK-Präsident doch sonst keine Gelegenheit zu verbalen Seitenhieben auslässt, wenn er mal wieder Grün sieht. Gegen den OB und seine angebliche Weigerung, der regionalen Wirtschaft beizustehen, hat Slawig zuletzt auch schon die Parteiwelpen von der Jungen Union anbellen lassen. Mit solchen Attacken rettet man die deutsche Autobranche aber eher nicht.