15 000 Hästräger feiern Fastnacht in Konstanz
Konstanz (dpa) - Der Umzug war so bunt und närrisch, wie es sich für die schwäbisch-alemannische Fastnacht gehört.
Die Narren hatten sich beim größten Umzug der Saison in Konstanz in Stofffetzen, Papierschnipsel, Spielkarten, Maisblätter und Schneckenhäuser gehüllt. Und natürlich waren die traditionellen Masken der schwäbisch-alemannischen Narrenzünfte am Sonntag zu sein. 15 000 Hästräger waren zum „Großen Narrentreffen“ der Vereinigung Schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN) gekommen, das nur alle vier Jahre stattfindet.
Doch die Narren hatten Pech mit dem Wetter. 80 000 Besucher entlang der Strecke hatten sie erwartet, doch durch den ständigen Regen kamen letztlich nur 30 000 Menschen. Umso mehr wurden sie von den Hästrägern geneckt.
Die Da-Bach-Na-Fahrer aus Schramberg (Kreis Rottweil) hatten sich für den Umzug kleine Holzzuber umgeschnallt. Und die Mitglieder der Haslacher Ranzengarde waren gleich im Weinfass unterwegs. Mit einem zur Hölle umgebauten Kastenwagen zogen die Triberger Teufel durch die Straßen, und die Offenburger Hexen lockten Besucher in einen Käfig.
Bloß einer fehlte: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sollte den Narrensprung eigentlich anführen. Immerhin ist Kretschmann selbst Mitglied der im Verband organisierten Riedlinger Gole-Zunft. Doch er lag krank zu Hause im Bett.
„Seit dem Zweiten Weltkrieg war der amtierende Ministerpräsident immer beim Großen Narrentreffen mit dabei“, sagte VSAN-Präsident Roland Wehrle. Selbst der bayerische Ministerpräsident sei gekommen, als das Treffen einmal im bayerischen Lindau stattfand.
Nun ziehen die Narren wieder zurück in ihre Heimatorte. Die großen Treffen könnten die Pflege des Brauchtums vor Ort nicht ersetzen, betonte Wehrle. Jetzt müsse die Fastnacht in den Narrenstädten weiter gefeiert werden. Richtig rund geht es dann am Schmutzigen Donnerstag. Der Donnerstag vor Aschermittwoch gilt in vielen Fastnachts-Hochburgen als inoffizieller Feiertag.