60 000 „Flüsterbremsen“ gegen Zuglärm bei der Bahn

Köln (dpa) - Nach vielen Bürgerprotesten gegen Zuglärm will die Deutsche Bahn mit neuen Bremsen Abhilfe schaffen. Bis zum Jahr 2020 sollen insgesamt 60 000 Güterwagen mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet werden und dadurch deutlich leiser fahren.

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Schon jetzt seien 11 700 Wagen mit modernen Bremsen ausgerüstet, sagte Alexander Hedderich, Vorsitzender der Gütersparte DB Schenker Rail, in Köln in einer Zwischenbilanz.

Das „Flüstern“ bezieht sich weniger auf den Bremsvorgang selbst als auf die Folgen für das Fahrgeräusch: Weil die Bremsen aus einem Kunststoffgemisch das Rad weniger aufrauen als herkömmliche aus Grauguss, laufen die Wagen leiser. Bei regelmäßig gepflegten Gleisen sollen die vorbeifahrenden Züge für die Anwohner nur noch halb so laut sein.

Einigen Kritikern, etwa entlang der vielbefahrenen Strecke am engen Mittelrheintal, geht die Umrüstung nicht schnell genug. Sie fordern einen strafferen Zeitplan und mehr Schallschutz, etwa durch Schutzwände oder Dämpfer an den Schienen. Dadurch wird die Schwingung der Schienen gemildert, der Krach beim Fahren sinkt. Seit Jahren klagen Anwohner am Rhein, aber auch anderswo in Deutschland, über den Krach der Züge.

Nach Aussage der Bahn sollen in Deutschland auch 120 000 Güterwagen anderer Betreiber - etwa aus dem Ausland - umgerüstet oder ersetzt werden. Der Bund fördert den Umbau anteilig, außerdem zahlen seit vergangenem Jahr Betreiber lauter Güterzüge mehr für die Trassennutzung.

Für höhere Betriebskosten der neuen Bremsen, etwa durch eine teure Wartung - hofft die Bahn auf Hilfe vom Staat. Bis 2020 soll die Wartung den Konzern rund 230 Millionen Euro kosten.