7 Tage, 7 Städte - Warten auf Rihanna in Berlin
Berlin (dpa) - Dieser Gewinn war hart erkämpft: Wer auf ein Konzert der aktuellen „777“-Tour von Rihanna wollte, konnte nirgendwo Karten kaufen. Die Tickets dafür wurden ausschließlich bei Gewinnspielen in Radio und Internet vergeben.
Die glücklichen Fans wurden vor dem Auftritt ihres Stars am Sonntagabend in Berlin aber auf eine Geduldsprobe gestellt: Mehr als drei Stunden ließ die Sängerin auf sich warten - wurde aber schließlich zu mitternächtlicher Stunde umjubelt, während sie in derselben Nacht bei den American Music Awards in Los Angeles als Verliererin des Abends galt.
Vor sieben Jahren gab die in Barbados geborene Rihanna ihr Debüt - mit dem Album „Music of the Sun“. Diesen Montag erschien ihre siebente Platte: „Unapologetic“ (auf Deutsch: dreist, kompromisslos oder ungerührt). Rund um die Zahl sieben dreht sich auch die aufwendige PR-Kampagne zum neuen Album der 24-Jährigen: Binnen sieben Tagen gibt die R&B-Sängerin sieben Konzerte - in sieben Metropolen und mit je 777 Fans.
Am 14. November begann die Tour in Mexico-City, dann folgten Toronto, Stockholm, Paris und Berlin; danach noch London und New York. Der genaue Auftritts-Ort der mehrfachen Grammy-Gewinnerin wird jeweils erst wenige Stunden vorher bekanntgegeben. In Berlin war es das ewerk in Mitte.
Nach dem Auftritt von zwei DJs und viel Musik aus der Konserve kommt die Sängerin eine halbe Stunde vor Mitternacht endlich auf die Bühne - mit schwarzer Sonnenbrille, aufwendiger Langhaarfrisur samt Haartolle auf der Stirn, großen Ohrringen - und schwarzem Netzhemd zu Hotpants. Auf dem Hemd der sechsfachen Grammy-Gewinnerin prangt das Abbild eines Haschischblattes. „Es ist schon lange her, dass wir in Berlin waren“, sagt die Sängerin - und bringt mit harten schnellen Beats viele Fans zum Hüpfen, Tanzen und Mitsingen. Andere sind dafür schon zu müde.
Laserblitze zucken durch den Raum, Rihanna hebt immer wieder ein bis zwei Arme in die Höhe, lächelt in die Menge, wedelt mit einem schwarzen Handtuch. Auch das Haar der Sängerin, die für häufig wechselnde Frisuren und Haarfarben bekannt ist, ist schwarz - und perfekt gegelt. Beim Playback ist die 24-Jährige nicht so perfekt: Sie hält auch mal das Mikrofon weg, während ihre Stimme noch zu hören ist. Überraschend ist die Auswahl der Stücke: Die meisten stammen von früheren Alben, wenige von der neuen Platte - die auch Journalisten vor Erscheinen nicht in die Hände bekamen.
„Berlin I love you“ sagt die Sängerin nach rund einer Stunde - und verschwindet wieder; ohne Zugabe. Danach ging es für sie weiter nach London. Wegen ihrer Tour war sie bei der Verleihung der American Music Awards in LA nicht dabei - und ersparte sich damit eine live-Enttäuschung: Mit jeweils vier Nominierungen hatten die Rapperin Nicki Minaj und Rihanna als große Favoritinnen des Abends gegolten. Rihanna bekam nur einen Preis. Gewinner der Nacht war Justin Bieber (18).
Im kommenden Jahr ist Rihanna erneut in Deutschland. Auf der „Diamonds“-Welttournee steht sie am 26. Juni in Köln auf der Bühne, am 2. Juli in Berlin. Der Vorverkauf hat am Montag begonnen.