A57: Erste Spur auf der Suche nach dem Brandstifter
Die Polizei bildet eine Sonderkommission, um den Täter zu fassen. Sie untersucht Brände in der Nähe.
Rhein-Kreis Neuss. Fieberhaft ermittelt die Polizei, wer für das Feuer verantwortlich sein kann, das die Autobahnbrücke an der A 57 zerstört hat. In der Nacht zu Dienstag starb bei dem Massenunfall im dichten Qualm ein 29-jähriger Mann. 13 Menschen wurden verletzt, eine 35-jährige Frau schwebte gestern weiter in Lebensgefahr. „Unser erstes Ziel ist es, den Täter zu fassen.“ Daher will das Ministerium auch eine Prämie auf die Ergreifung des Brandstifters aussetzen.
Der Brand könnte auf das Konto eines Serientäters gehen. Immer wieder meldet die Polizei aus dem Süden des Rhein-Kreises Neuss, vor allem aus Grevenbroich, Taten von Brandstiftern. Als weitere vielversprechende Spur wird der Fund eines gestohlenen Kleintransporters in der Nähe des Crashs verfolgt. Knapp vier Stunden vor dem Ausbruch des Feuers war der Transporter dort verlassen aufgefunden worden. Der Autodieb soll mit dem Wagen in Dormagen einen Unfall verursacht haben. Die Polizei widersprach aber Berichten, wonach es in diesem Zusammenhang eine „heiße Spur“ gebe.
Eine weitere Spur: Vor dem verheerenden Feuer in der Nacht zu Dienstag brannte es in wenigen 100 Metern Entfernung zum Unfallort bereits zweimal. Am 7. Februar ging ein Hochsitz in Flammen auf, am 28. Januar brannte ein Strohhaufen. In beiden Fällen geht die Polizei von Brandstiftung aus. Eine Sonderkommission prüft, ob die drei Taten vom selben Täter begangen wurden. Eine Sprecherin der Kreispolizeibehörde in Neuss bestätigte, man untersuche zunächst andere Brandstiftungen in Dormagen und werde das bei entsprechenden Anhaltspunkten auch auf Taten in Grevenbroich ausdehnen.
Gestern bei einem Ortstermin an der A 57 mit Minister Harry Voigtsberger (SPD) erklärte der Leitende Baudirektor bei Straßen NRW, Joachim Minten: „Da müssen sie schon gut Hand anlegen, um ein solches Material zum Brennen zu kriegen.“ Die Rede war von Benzin oder ähnlichen Brandbeschleunigern.
“ Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter 0211/8700 entgegen.