ADAC-Jubiläum: Wie komme ich nach Apulien?
Vor 50 Jahren nahm der ADAC seinen Notruf 22 22 22 in Betrieb.
Düsseldorf. Rainer Schindler reist nicht gerne. „Ich fahre nicht in den Urlaub — im Urlaub passiert was.“ Grund für dieses „Trauma“, wie er es nennt, ist seine langjährige Arbeit beim ADAC-Notruf. „Ich habe 35 Jahre nur Katastrophen mitgemacht.“ In diesem Jahr feiert der ADAC-Notruf runden Geburtstag. Er wird 50 Jahre alt — und nach Angaben des Automobilclubs hat sich im Laufe der Zeit einiges geändert. „Das Reiseverhalten hat sich verändert“, sagt Schindler. „Rimini, Cattolica, das war früher schon alles.“ Damals hätten sich Autofahrer noch am Telefon vorlesen lassen, wie sie nach Apulien kommen.
Im Jahr 1964 waren nur fünf Mitarbeiter an den Telefonen im Einsatz, nun sind es ein halbes Jahrhundert später rund 350. Mehr als 20 Millionen Fälle haben die Notruf-Mitarbeiter in den vergangenen 50 Jahren unter der Nummer 22 22 22 bearbeitet, wie der ADAC mitteilte.
Im vergangenen Jahr wurden zwei Millionen Hilferufe gezählt. Eigentlich ging der Notruf schon im April 1964 an den Start — gefeiert werde das Jubiläum aber erst jetzt mit einem Tag der offenen Tür an diesem Samstag.
Immer wieder mussten die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren auch bei großen Katas-trophen wie dem Tsunami 2004 in Südostasien helfen. Damals brachte der ADAC viele Deutsche aus den betroffenen Gebieten in Thailand wieder nach Hause. Der größte Einsatz in der Geschichte des ADAC-Notrufes war ein Feuer auf Campingplätzen in Apulien. Damals holten die Helfer nach Angaben des Automobilclubs rund 150 Familien nach Deutschland zurück.dpa