ADAC will Aufarbeitung fortsetzen
München (dpa) - Beim ADAC geht das Aufräumen weiter. Nach dem Rücktritt von Präsident Peter Meyer und den Manipulationen beim „Lieblingsauto der Deutschen 2014“ setzen die externen Prüfer ihre Arbeit fort.
Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass auch in den Vorjahren geschummelt wurde, erklärte der Automobilclub unter Berufung auf die Unternehmensberatung Deloitte.
Immer mehr Kritiker fordern nun einen radikalen Neuanfang. Dabei geht es auch um die Frage, ob der ADAC mit seinen mehr als 18 Millionen Mitgliedern weiterhin als Verein geführt werden kann. Bisher will der Club daran nicht rütteln, sondern sich mit einem 10-Punkte-Plan reformieren.
Für 2014 steht fest: Nicht nur die Teilnehmerzahl bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen, sondern auch die Platzierung wurde geändert. Warum dies geschah, klärten die Wirtschaftsprüfer nicht.
Präsident Meyer war laut Präsidium und Verwaltungsrat mit dem Rücktritt seiner Suspendierung zuvorgekommen. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sprach sich für eine weibliche Nachfolge aus. „Der ADAC sollte eine Frau zur Vorsitzenden machen“, sagte er der „Braunschweiger Zeitung“ (Dienstag). „Das wäre eine Revolution, die auf fruchtbaren Boden fallen würde.“
Die Auszeichnung „Gelber Engel“ wird es nun nicht mehr geben. Porsche, VW, Daimler und BMW wollen sämtliche Auszeichnungen der vergangenen Jahre zurückgeben.
„Die Manipulationen bei der Leserwahl zum „Lieblingsauto 2014“ sind ein schwerer Schlag für den gesamten ADAC. Wir sind fassungslos, dass dies in unserem Haus passieren konnte“, sagte ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair, der ebenfalls in der Kritik steht. Der ADAC entschuldigte sich bei Mitgliedern, Mitarbeitern sowie den betroffenen Automobilherstellern.
Der erste Platz für den VW Golf stimmte der Überprüfung zufolge zwar. Aber der zweite Platz hätte dem BMW 3er gebührt, der jedoch komplett aus den Top Five herausfiel. Auf Platz zwei war stattdessen der Audi A 3 genannt, der eigentlich auf den dritten Platz gehört hätte.