Ai Weiwei nimmt Gastprofessur in Berlin an
Berlin (dpa) - Der jüngst aus der Haft entlassene chinesische Regimekritiker Ai Weiwei hat das Angebot einer Gastprofessur an der Berliner Universität der Künste (UdK) angenommen.
Er hoffe, bald über konkrete Pläne sprechen zu können, heißt es in einem Schreiben des Künstlers an den UdK-Präsidenten Martin Rennert, wie die Hochschule mitteilte. Wann Ai Weiwei aus China ausreisen könne, sei ungewiss. Er war am 22. Juni gegen Kaution aus dem Gefängnis entlassen worden. Die Einstein Stiftung hatte Ai Weiwei eine Professur an der Graduiertenschule der UdK angeboten.
Der dänische Künstler Olafur Eliasson, der das Institut für Raumexperimente an der UdK leitet, möchte mit Ai Weiwei in Berlin zusammenarbeiten. Finanziert wird die Gastprofessur von der landeseigenen Einstein Stiftung.
Ai Weiwei hat bereits seiner Aufnahme in die Akademie der Künste in Berlin zugestimmt. Der Künstler war Anfang April auf dem Flughafen in Peking verhaftet und mehr als zwei Monate an unbekanntem Ort festgehalten worden. Nach Angaben seines Anwalts fordern die Finanzbehörden von ihm Steuern und Bußgelder in Höhe von umgerechnet 1,3 Millionen Euro.