Albert und Charlene lassen ihre Hochzeit sponsern
Paris (dpa) - Wer sich seine Hochzeit sponsern lässt, kann eine Menge Geld sparen. So bietet ein Fotograf seine Dienste billiger an, wenn sein Logo auf der Hochzeits-Website erscheint. Oder das Designer-Kleid gibt es für die Hälfte, wenn die Braut die Marke öffentlich nennt.
Fürst Albert II. von Monaco und seine künftige, Gattin Charlene Wittstock, dürften es eigentlich nicht nötig haben, ihre Hochzeit zum Teil fremdfinanzieren zu lassen. Dennoch gibt es auf der offiziellen Hochzeits-Internetseite eine eigene Sponsorenliste.
Kann Albert sich etwa keinen Kuli leisten, um seine Unterschrift unter die Hochzeitsurkunde zu setzen? Oder warum muss es eine Edelfeder einer bekannten Marke sein? Und warum brauchen die beiden den Champagner nicht selber zu besorgen, den sie an ihre Gäste ausschenken? Wer für seine eigene Hochzeit knapp kalkulieren musste, könnte da schnell neidisch werden. Wer schon reich ist, bekommt immer noch mehr dazu, lautet auch ein französisches Sprichwort.
Dabei dienen Sponsorenpartnerschaften in der Welt des Glamours immer auch dazu, sich gegenseitig als Teil der Elite zu bestimmen. Der Füller-Hersteller rühmt sich, dass eines seiner Schreibgeräte bei der Fürstenhochzeit eine wichtige Rolle spielt - und Albert und Charlene freuen sich, dass sie ihre Namen mit einem besonders wertvollen Füller auf die Urkunde setzen können.
Einen der Sponsoren hat Albert II. wohl mit Bedacht ausgesucht: Das Paar wird nach der Hochzeit in einem Hybrid-Auto durch das Fürstentum rollen. „Dieses Auto stößt extrem wenig Kohlendioxid, Stickoxid und Schadstoffe aus“, betont das Paar. Albert II. hat sich den Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben - und dafür schon öffentlichkeitswirksame Exkursionen an Nord- und Südpol unternommen.
Der Lexus LS600 h - wobei das kleine „h“ für den Hybridmotor steht - verfügt über satte 445 PS und kommt in 6,3 Sekunden von null auf 100. So richtig in Fahrt kommen werden Albert und Charlene in ihrer Hybrid-Kutsche aber nicht - sonst würden sie allzu schnell die Grenzen ihres gerade mal zwei Quadratkilometer großen Staates verlassen. Der Beitrag zum Umweltschutz ist bei der kurzen Strecke also eher symbolisch, zumal für die Gäste 200 dicke BMW der 7er Reihe bereitstehen. Und dort ist von Hybrid nicht die Rede.
Neben den Sponsoren listet die Hochzeits-Website nun auch die offiziellen Souvenirs auf, die Monarchie-Fans online bestellen können. Kein Vergleich mit all dem kreativen Kitsch, der rund um die Hochzeit von Kate und William produziert wurde - es sind eher gediegene Produkte.
Das billigste ist eine Gedenkmünze für zwei Euro. Das Verlobungsfoto, das Charlene mit hochgestecktem Haar im lindgrünen Kleid zeigt, gibt es für zwölf Euro. Ansonsten: Schlüsselanhänger, Seidenfächer, Kaffeetassen und immerhin einen silberfarbenen Mobiltelefonhalter, jeweils mit dem verschlungenen Monogramm der beiden.
Und schließlich gibt es auch ganz klassisch eine Serie von Sonderbriefmarken mit den Porträts des Paars. Darauf ist Albert allerdings mit deutlich mehr Haupthaar dargestellt als er tatsächlich noch hat - und Charlene nur mit viel Fantasie erkennbar.