Alexander Lukaschenko: Der Herrscher
Alexander Lukaschenko wird auf eigenen Wunsch von seinen weißrussischen Landsleuten „Batka“ — „Väterchen“ — genannt. Doch für seine Kritiker ist der autoritär regierende Präsident der „letzte Diktator Europas“, der die frühere Sowjetrepublik seit 1994 mit harter Hand regiert.
Mit stalinistischen Methoden schaltete der Sowjetnostalgiker, der in der Vergangenheit wiederholt Sympathie für Adolf Hitler erkennen ließ, seine Gegner aus. Den Sieg bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag betrachten er und selbst seine Kritiker als selbstverständlich.
Vor allem bei ärmeren Menschen ist der Herrscher beliebt — mit billigem Öl und Gas aus Russland legte er die Grundlagen für ein gewisses Wirtschaftswachstum. 1954 in ärmlichen Verhältnissen geboren, wuchs Lukaschenko ohne Vater auf. Er studierte Geschichte und Landwirtschaft, bevor er von 1987 an eine Kolchose leitete. Die Macht werde Lukaschenko niemals freiwillig abgeben, schrieben US-Diplomaten bereits 2006 nach Washington. Allerdings hat Lukaschenko halb im Scherz schon vor einigen Jahren selbst einen möglichen Nachfolger ins Spiel gebracht: seinen Sohn Nikolai (6).