Amoklauf löst in Großbritannien Trauer und Entsetzen aus
Der Taxifahrer Derrick Bird tötete zwölf Menschen und sich selbst. Hintergrund der Bluttat waren offenbar persönliche Probleme.
London. Der Nachhall des tödlichen Taxi-Massakers mit zwölf Toten vom Mittwoch erschüttert ganz Großbritannien. Während viele Überlebende noch immer im Krankenhaus behandelt werden, fügt die Polizei unter Hochdruck jene Ereignisse zusammen, die zu Derrick Birds Amoklauf geführt haben könnten.
Offenbar verbarg der Mann hinter seiner stillen Fassade ein kompliziertes und geplagtes Privatleben.
Derrick Bird muss schon tagelang am Rand eines Nervenzusammenbruchs entlang balanciert sein, bevor er Mittwochmorgen in der nordenglischen Grafschaft Cumbria zwei Schusswaffen mit in sein Taxi nahm.
Er schoss erst auf die, mit denen er noch eine Rechnung offen hat - seinen lebenslustigen Zwillingsbruder David, einen Ex-Chef, andere Kollegen am Taxistand. Dann tötete er wahllos Passanten. Insgesamt gibt es zwölf Opfer.
In vielerlei Dingen sah Derrick Bird sich wohl auch als Opfer. Seine Frau trennte sich von ihm, als sie mit dem zweiten Kind schwanger war und er von ihr eine Abtreibung forderte. Vor über 16 Jahren hatte Bird angeblich wegen eines Diebstahls seinen Job in der Atomanlage Sellafield verloren, dem einzigen größeren Arbeitgeber der Region. Seitdem fuhr er Taxi.
Probleme gab es aber auch dort: Vor drei Jahren schlug ihn ein zahlungsunwilliger Passagier bewusstlos. Bird verlor bei dem Übergriff zwei Zähne. Noch schwerer setzten ihm allerdings die Kollegen zu, von denen er glaubte, dass sie ihn um die ohnehin spärlichen Fahrten und Passagiere betrogen.