Amtlich: Köln ist Millionenstadt

NRW-Einwohnerstatistik: Düsseldorf behauptet sich auf dem zweiten Platz.

Köln. Jetzt ist es offiziell: Köln ist Millionenstadt. Die viertgrößte Stadt Deutschlands und größte Nordrhein-Westfalens kommt auf genau 1 000 298 Einwohner - nach letzter Zählung Ende Mai 2010. Einen Monat zuvor hatte die Domstadt noch 443 Einwohner weniger - und lag damit knapp unter der Millionengrenze, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. Köln kann sich damit - nach Berlin, Hamburg und München - offiziell als Millionenstadt bezeichnen. Und das zum zweiten Mal in ihrer Geschichte, denn Anfang 1972 zählte die Stadt sogar 1002585 Einwohner. Zweitgrößte Stadt von NRW ist Düsseldorf (586657) vor Dortmund (580669).

Vor rund 100 Jahren lebten 373 000 Menschen in der Stadt am Rhein. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs fiel die zuvor stark gekletterte Einwohnerzahl wieder - auf 491 000. Mit dem sogenannten Köln-Gesetz 1975 und den Eingemeindungen von Porz, Rodenkirchen und Wesseling wurde Köln erstmals Millionenstadt - allerdings nur für 18 Monate, bis zur Ausgliederung von Wesseling. Der Kölner Tiefststand war 1986 mit 914 000 Einwohnern erreicht worden.

Es gibt allerdings Kritiker, die den Kölnern vorwerfen, bei der Einwohnerstatistik mit allen Tricks zu arbeiten. So würden auch Studenten mit Zweitwohnung dazugerechnet. Weitere Zugewinne erhoffen sich manche Kölner Politiker durch Eingemeindungen. "Köln droht zu platzen. Wer bezahlbaren Wohnraum bieten will, muss an neuen Wohnraum rankommen. Und da muss man auch an Eingemeindungen denken", sagt etwa Konrad Adenauer, Enkel des ersten Bundeskanzlers. Gemeint sind Bensberg und Frechen.